In der Fragestunde der Frühjahrssession wollte die Baselbieter SP-Nationalrätin Angeline Fankhauser vom Bundesrat wissen, weshalb er beschlossen habe, die Stiftung «Naschet Jenische», die zum Zweck der Wiedergutmachung der Folgen der Aktion «Kinder der Landstrasse» gegründet worden war, nicht mehr weiter finanziell zu unterstützen. Bundesrat Flavio Cotti wies darauf hin, dass sich drei Organisationen mit der Frage der Wiedergutmachung gegenüber den ehedem ihren Familien entrissenen jenischen Kindern befassen: Die Aktenkommission, welche ihre Tätigkeit Ende 1992 beenden soll, eine Stiftung als Trägerin der Fondskommission, die bisher CHF 3.5 Mio. verteilt hat und im Berichtsjahr eine zusätzliche und letzte Bundesleistung in der Höhe von CHF 7.5 Mio. zugesprochen erhielt, sowie die Stiftung «Naschet Jenische». Letztere sei praktisch nicht mehr im Sinn der ursprünglichen Aufgaben tätig. Die Stiftung habe nicht nur bedeutende interne Probleme, sondern auch die Frage nach der zweckmässigen Verwendung der in der Vergangenheit an sie ausgerichteten Mittel nicht genügend klären können. Bundesrat Cotti versicherte aber, dass die Beratung aller Jenischer, die Einsicht in ihre Akten verlangen, weiterhin gesichert sei. Die Aktenkommission konnte ihre Arbeit zu Ende des Berichtsjahres abschliessen.
- Mot-clés
- Date
- 16 mars 1992
- Type
- Acte administratif
- Acteurs
- Sources
-
Afficher
- AB NR, 1992, S. 461 f.
- Gesch. ber. BR, 1992, S. 62
- Presse vom 9.4. und 10.4.92.
de Marianne Benteli
Modifié le 23.01.2025
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