Die ‚Eventisierung’ des Wahlkampfes war ausgeprägt: Der Auftritt von Micheline Calmy-Rey auf dem Rütli am 1. August, den sie sich hartnäckig erkämpft hatte, und der „Mobilisierungsanlass“ der SVP am 6. Oktober in Bern waren zentrale Ereignisse im Wahlkampf. Am professionellsten agierte bei der Inszenierung von Events die SVP. Zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt des Wahlkampfes im August schloss sie beispielsweise einen so genannten „Vertrag mit dem Volk“ ab, der in einer aufwändigen Inszenierung in Basel präsentiert wurde und daraufhin als Inserat in Zeitungen erschien. Der „Vertrag“ enthielt drei Wahlversprechen der SVP: kein EU-Beitritt, Ausschaffung krimineller Ausländer und weniger Steuern für alle. Aufsehen erregte die SVP auch mit ihrem Wahlkampfmaskottchen, dem Geissbock Zottel. Auch die CVP versuchte, Events vermehrt für den Wahlkampf zu nützen. So führte sie am 13. Oktober ein Fest auf dem Bundesplatz zum Thema „Stopp Arbeitslosigkeit“ durch. Die SP setzte mit „Gipfelanlässen“ zu verschiedenen ihrer Schwerpunktthemen ebenfalls auf diese Strategie. Das Wahllogo der SP in Form des Matterhorns stand in Zusammenhang mit den Gipfelanlässen. Die FDP führte als einzige grosse Partei einen Wahlkampf ohne grosse Events, eine Besonderheit für die FDP war allerdings ihre Imagekampagne mit den „Hop Sviz-Plakaten“, die ein jüngeres, weibliches und urbanes Publikum ansprechen sollten. Ende April präsentierte die FDP diese Wahlplakate, die hüpfende Menschen zeigten. Der rätoromanische Slogan ist eine Übersetzung des Anfeuerungsrufes für schweizerische Nationalteams im Sport. Die Grünen setzten in ihrer Kampagne vor allem auf das Thema Klimaerwärmung, so auch mit ihrem Wahlplakat, das eine schmelzende Glacé mit sich auflösenden Schokoladestücken in Form der Kontinente zeigte.
Dossier: Eidgenössische Wahlen 2007- Übersicht