Ende 2014 legte Dorothee Liehr an der Universität Zürich ihre Dissertation mit dem Titel „Skandal und Nation: Politische Deutungskämpfe in der Schweiz 1988-1991“ vor. Unter anderem beschreibt die Historikerin auch den „Fall Elisabeth Kopp“. Mit Hilfe zahlreicher Medienquellen wird die „Geschichte des Absturzes der ersten Frau im Bundesrat“ nachgezeichnet. Liehr kritisiert die Medien, welche Elisabeth Kopp nicht als eigenständige Politikerin, sondern als Anhängsel ihres Mannes beschrieben hätten, dem zwielichtiges Verhalten unterstellt worden sei. In der minutiös aufgearbeiteten Deskription des „Skandals“ versucht Liehr die Bundesrätin zu rehabilitieren. Dass sie das Telefonat mit ihrem Mann, bei dem sie vertrauliche Informationen weitergegeben habe, zuerst geleugnet habe, sei zwar „problematisch“ gewesen, die mediale Kriminalisierung dieser Tat und die anschliessende Parlamentarische Untersuchungskommission seien aber nicht angemessen gewesen, was nicht zuletzt auch der Freispruch vor Bundesgericht gezeigt habe.
- Schlagworte
- Datum
- 31. Dezember 2014
- Prozesstyp
- Studien / Statistiken
- Akteure
- Quellen
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- Liehr, Dorothee (2014). Skandal und Nation. Politische Deutungskämpfe in der Schweiz 1988-1991.
- NZZ, 13.1.15
- AZ, 3.11.15
- BaZ, 29.1.16
- So-Bli, 18.12.16
von Marc Bühlmann
Aktualisiert am 19.06.2017
Aktualisiert am 19.06.2017