Fiabilité et redondance de la liaison ferroviaire Lausanne-Genève. Étude stratégique (Po. 21.4366)

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Roger Nordmann (sp, VD) verlangte in einem im Dezember 2021 eingereichten Postulat eine Studie zur Verbesserung der Zuverlässigkeit und der Redundanz der Bahnverbindung Lausanne-Genf. Auf dieser stark befahrenen Strecke komme es immer wieder zu Unterbrüchen, die sich teilweise auf die ganz Schweiz auswirkten. In der Studie sollten nach dem Willen von Nordmann zwei Hauptoptionen geprüft werden: zum einen der Bau einer komplett neuen Bahnlinie zwischen den Zonen Renens-Bussigny und Genf Cornavin-Genf Flughafen ohne Anbindung an die alte Strecke, zum anderen die schrittweise Erstellung mehrerer Abschnitte einer neuen Strecke mit Anbindung an die alte Linie, «damit Schritt für Schritt eine vollständige Redundanz entsteht». Gemäss Nordmann sollten die Ergebnisse der geforderten Studie in die für 2026 vorgesehene Botschaft über einen nächsten Ausbauschritt der Eisenbahninfrastruktur einfliessen.
Der Bundesrat sprach sich für die Annahme des Postulats aus. Die grosse Kammer stimmte ihm in der Frühjahressession 2022 stillschweigend zu.
Im Ständerat reichte der Waadtländer Olivier Français (fdp, VD) ebenfalls ein Postulat zu dieser Thematik ein.

Im Juni 2025 veröffentlichte der Bundesrat einen Bericht in Erfüllung zweier Postulate (Po. 21.4366 und Po. 21.4518). Neben einer gesamtschweizerischen Auslegeordnung zu Zuverlässigkeit und Redundanz im Schweizer Bahnnetz nahm sich der Bundesrat im Bericht auch vertieft der Zuverlässigkeit der Bahnstrecke Lausanne-Genf an.
Dabei stellte der Bericht fest, dass auf der Strecke Lausanne-Genf heute «keine geografische Redundanz und keine Bahnersatzmassnahmen mit der nötigen Kapazität» verfügbar seien. Bei Ausfällen auf dieser Stecke könne der Bahnverkehr somit nicht gewährleistet werden und es seien Folgen für das gesamtschweizerische Fernverkehrsnetz möglich. Eine solche Situation sei 2021 bei einem Teilausfall auf der Strecke Lausanne-Genf eingetreten.
Wegen diesen fehlenden Ausweichmöglichkeiten auf dem Westschweizer Bahnnetz sind laut dem Bericht bereits verschiedene Studien zu Ausbaumöglichkeiten am betroffenen Streckenabschnitt durchgeführt worden. Diese seien zum Resultat gekommen, dass eine Erhöhung der Anzahl Gleise auf der Strecke sowie teilweise auch eine neue, zusätzliche Bahnstrecke die aussichtsreichste Variante sei. Entsprechend sei bereits ein drittes Gleis auf der Stecke Morges-Denges und eine zusätzliche Strecke auf dem Abschnitt Perroy-Morges inklusive eines Tunnels beschlossen worden. Die Bauvorhaben sollten 2031 bzw. 2043 abgeschlossen sein. Weitere Studien seien aktuell in Arbeit, zudem müsse in den zukünftigen Bahn-Ausbauschritten eine Priorisierung der weiteren Bauetappen auf der Strecke Lausanne-Genf vorgenommen werden.