Die Delegierten der SMP, der Interessenorganisation der Schweizer Milchproduzentinnen und -produzenten, hatten im April 2023 die Nachfolge für Verbandspräsident Hanspeter Kern zu bestimmen, der nach zehnjähriger Amtszeit zurücktrat. Drei Kandidaten hatten die Nomination durch eine Findungskommission geschafft, bei den Delegierten setzte sich dann Boris Beuret bereits im ersten Wahlgang mit absolutem Mehr gegen seine beiden Konkurrenten durch. Mit dem Biomilchbauern aus dem Kanton Jura steht dem Verband 116 Jahre nach seiner Gründung erstmals ein Präsident aus der Romandie vor. Als Vertreter der Mitte-Partei sitzt Beuret auch im jurassischen Kantonsparlament.
In seiner Bewerbungsrede hatte Beuret gemäss Presseberichten die Erhaltung der Milchmengen, politisch optimale Rahmenbedingungen für die Milchproduktion und eine gerechte Verteilung der Wertschöpfung in der Milchbranche als zentrale Anliegen genannt. Er wolle sich auch für eine bessere gesellschaftliche Anerkennung der Milchproduktion einsetzen: Milchkühe seien keine Klimakillerinnen, sondern die nachhaltigste Art der Wertschöpfung aus der grösstenteils von Gras bedeckten Landwirtschaftsfläche in der Schweiz. «Die Milchkuh» solle deshalb «im Herzen der Schweizer Landwirtschaft stehen», und die Anstrengungen der Milchbäuerinnen und -bauern müssten mit einem höheren Milchpreis abgegolten werden.
Auch Beurets Vorgänger Hanspeter Kern nannte in seiner Abschiedsrede den gesellschaftlichen und politischen Druck auf die Tierhaltung als Herausforderung, sah die SMP in Sachen Nachhaltigkeit indessen dank konkreten Projekten «genau auf dem richtigen Weg». Mit Genugtuung stellte er fest, dass die Leitungsgremien des Verbands in seiner Amtszeit stets geeint aufgetreten seien.