Nebst den jeweils viel diskutierten Pisastudien legte das BFS im Winter 2024 auch eine Studie über die Kompetenzen der erwachsenen Bevölkerung vor. Es handelte sich dabei um Ergebnisse aus dem «Programme for the International Assessment of Adult Competencies» der OECD. An der Durchführung dieser Studie im Zeitraum 2022–2023 nahmen insgesamt 31 Staaten der OECD teil; für die Schweiz partizipierten etwas über 6'400 Personen. Dabei wurden die Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Problemlösen erhoben. Die Erwachsenen in der Schweiz wiesen durchschnittlich Werte auf, die signifikant über dem OECD-Durchschnitt lagen. Dennoch hatten im Lesen 22 Prozent, in der Alltagsmathematik knapp 19 Prozent und im adaptiven Problemlösen 24 Prozent gewisse Schwierigkeiten. Während zwischen den Sprachregionen keine grossen Unterschiede ausgemacht werden konnten, führte die Studie vor allem die Kategorien Alter, Bildungsniveau, Migrations- und Sprachprofil sowie Geschlecht als erklärende Variablen für die Schweiz auf: Mit zunehmendem Alter nehmen die Kompetenzen in den drei aufgeführten Bereichen stark ab. Zudem führte wenig überraschend ein höheres Bildungsniveau zu besseren Ergebnissen. Ausserdem wiesen Personen, welche die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzen, und Personen ohne Schweizer Pass, die in der Schweiz geboren wurden, tendenziell höhere Kompetenzen auf als Personen, welche erst im Verlauf ihres Lebens in die Schweiz gezogen sind und keinen Schweizer Pass besitzen. Schliesslich gebe es je nach Kompetenz auch Unterschiede zwischen Mann und Frau, wobei die Differenz bei den alltagsmathematischen Fähigkeiten erheblich sei. Hier erreichten die Männer signifikant höhere Werte als die Frauen.
Das BFS wies in der Pressemitteilung darauf hin, dass der Bund die Grundkompetenzen der Erwachsenen anhand unterschiedlicher gesetzlicher Grundlagen unterstütze. Aufgrund der Erkenntnisse aus der vorliegenden Erhebung könne er nun seine entsprechenden Förderstrategien und Massnahmen verbessern und effektiver auf die Bedürfnisse der betroffenen Personen abstimmen.