In der Frühjahrssession 2024 beugte sich der Nationalrat über ein Postulat Brenzikofer (gp, BL) mit dem Titel «Housing First – Zuerst ein Zuhause. Verankerung einer wirksamen Strategie ermöglichen». Die Postulantin erklärte ihren Ratskolleginnen und Ratskollegen, dass es in der Schweiz schätzungsweise 2'200 Obdachlose gebe und weitere 8'000 Personen von einem möglichen Wohnungsverlust bedroht seien. Durch die Einführung des Finnischen Konzepts «Housing First» würden Obdachlosen Wohnungen mit einem eigenen Mitvertrag zur Verfügung gestellt und Unterstützung durch Sozialarbeitende angeboten. Der Bundesrat solle untersuchen, wie sich das Konzept in der Schweiz in Kooperation mit den Kantonen und Gemeinden umsetzen liesse. Bundesrat Guy Parmelin anerkannte die problematische Situation zwar, empfahl das Postulat jedoch zur Ablehnung, da in erster Linie die Kantone, Städte und Gemeinden verantwortlich seien, um der Obdachlosigkeit zu begegnen. Die grosse Kammer lehnte das Geschäft in der Folge mit 128 zu 61 Stimmen (bei 1 Enthaltung) ab. Einzig das linke Lager, die GLP-Fraktion sowie zwei Mitglieder der Mitte-Fraktion sprachen sich für den Vorstoss aus.