Laut eines Berichts der GPK-SR gebe es 86 ausserparlamentarische Verwaltungskommissionen, führte Thomas Burgherr (svp, AG) in seiner Motion aus, mit der er eine Reduktion dieser Gremien forderte. Zahlreiche Kommissionen würden gar nie tagen oder Leistungen erbringen, die von der Bundesverwaltung gar nicht nachgefragt würden. Nicht nur sei deren Auftrag unklar oder gar rechtlich nicht genügend abgesichert, sondern es bestünden «Leerläufe, Doppelspurigkeiten und Aktionismus».
Seinen Antrag auf Ablehnung der Motion begründete der Bundesrat mit einer aus dem besagten Bericht stammenden Empfehlung der GPK-SR, die er umsetze; nämlich die fortwährende Überprüfung der Notwendigkeit spezifischer ausserparlamentarischer Verwaltungskommissionen. Dass die Regierung diese Kontrolle ernst nehme, hätten auch die Diskussionen um die Motion Bigler (fdp, ZH; Mo. 16.3967) gezeigt, die eine Reduktion ausserparlamentarischer Kommissionen verlangt habe und vom Ständerat 2017 abgelehnt worden sei. Hauptgrund für diesen Entscheid in der kleinen Kammer sei damals das Versprechen des Bundesrats gewesen, regelmässig zu überprüfen, welche Kommissionen nicht benötigt würden. Dieses sei eingehalten worden, so der Bundesrat in seiner Stellungnahme vom Februar 2023.
In der Nationalratsdebatte während der Sondersession 2024 führte Thomas Burgherr weitere Zahlen ins Feld. Mittlerweile gebe es 110 Gremien mit 1'600 Mitgliedern, deren Name auf einer 243-seitigen Liste verzeichnet seien. Zahlreiche dieser Gremien suchten «krampfhaft nach Aufgaben, um ihre Existenz zu rechtfertigen», weshalb es an der Zeit für eine «Entschlackungskur» sei. Bundeskanzler Viktor Rossi erinnerte im Namen des Bundesrats an die Bedeutung der ausserparlamentarischen Verwaltungskommissionen, die mit ihrem Fachwissen wichtige Basis für Verwaltungshandeln seien. Diese «Instrumente der Milizverwaltung» seien günstig und deren Leistungen könnten kaum effizienter durch Dritte erbracht werden. Zudem werde bei der alle vier Jahre stattfindenden (Wieder-)Wahl derer Mitglieder jeweils kontrolliert, ob eine Kommission noch notwendig sei. Die Worte Rossis fanden aber lediglich in den Fraktionen der SP, der Grünen und der GLP Gehör. Mit 114 Stimmen überwog die geschlossene bürgerliche Ratsseite, die die Motion an den Ständerat überwies (114:71 Stimmen; keine Enthaltung).