In der Frühjahrssession 2024 forderte Christophe Clivaz (gp, VS) den Bundesrat auf, einen Bericht über Inzest in der Schweiz zu verfassen. Wie Clivaz in seiner Begründung erläuterte, habe eine Studie in Frankreich gezeigt, dass gerade Kinder und Jugendliche oft sexuellen Missbrauch durch Familienmitglieder durchleben müssten. Gleichzeitig komme es aber in der Schweiz jährlich nur zu durchschnittlich drei bis sechs Verurteilungen wegen Inzest, weshalb eine sehr hohe Dunkelziffer zu erwarten sei, die es mit diesem Bericht zu beleuchten gelte. Konkret solle unter anderem untersucht werden, wo Inzest stattfindet und welche Hürden bei der Meldung von Inzest bestehen. Zudem soll eine Analyse von in anderen Ländern angewandten, wirksamen Massnahmen gegen Inzest dabei helfen, Ansätze für die Schweiz zu identifizieren. Darauf aufbauend soll der Bericht entsprechende präventive Massnahmen sowie bessere Unterstützungsmöglichkeiten für die Betroffenen vorschlagen. In der Sommersession 2024 folgte der Nationalrat der Empfehlung des Bundesrates und hiess das Postulat diskussionslos und stillschweigend gut.