Begleitet von einigem medialem Interesse startete am 1. Oktober 2024 die Unterschriftensammlung und die Kampagne für die Eidgenössische Volksinitiative «Für eine direktdemokratische und wettbewerbsfähige Schweiz – keine EU-Passivmitgliedschaft (Kompass‑Initiative)», nachdem die Bundeskanzlei die Initiative vorgeprüft und für gültig erklärt hatte. Das Initiativkomitee, dem unter anderem bekannte Unternehmer wie Alfred Gantner, Politgrössen wie Diana Gutjahr (svp, TG) oder Hans Wicki (fdp, NW) sowie der ehemalige Fernsehmoderator Kurt Aeschbacher angehörten, forderte mit dieser Initiative insbesondere, dass völkerrechtliche Verträge, welche «wichtige rechtsetzende Bestimmungen» enthalten, sowohl der Stimmbevölkerung als auch den Kantonen zur Genehmigung vorgelegt werden müssen.
Die Medien waren sich weitgehend einig, dass die Initiative vor allem mit Blick auf die laufenden Verhandlungen der Schweiz mit der EU lanciert worden sei und das Initiativkomitee Druck auf den Bundesrat ausüben wolle, damit das Verhandlungsresultat vor allem zwingend dem Ständemehr unterstellt wird, obwohl die Initiative wohl zum Zeitpunkt einer solchen Abstimmung noch hängig sein dürfte. Die Initiative gehe damit aber gleichzeitig weniger weit als die Volksinitiative der AUNS «Staatsverträge vors Volk», die 2012 an der Urne abgelehnt worden war und das Ziel verfolgte, dass Staatsverträge in wichtigen Bereichen sowie völkerrechtliche Verträge mit einmaligen Ausgaben von mehr als CHF 1 Mrd. oder jährlich wiederkehrenden Kosten von mehr als CHF 100 Mio. dem obligatorischen Referendum unterliegen. In den Medien wurde angemerkt, dass sich die SVP erfreut über die Initiative zeigte, während diese bei der FDP.Die Liberalen zu einer «Zerreissprobe» (Aargauer Zeitung) führen könne, da die FDP.Die Liberalen in der Frage des Verhandlungspakets ohnehin gespalten seien und mit Hans Wicki nun ein prominentes Mitglied im Initiativkomitee Einsitz nehme.