Ebenfalls einen gewissen Erfolg hatte der Aufruf, vermehrt Frauen zu wählen. Wenn auch noch lange nicht die Hälfte des Parlaments weiblich ist, so nahm der Frauenanteil doch zu: In den Nationalrat wurden 29 oder 14.5 Prozent, in den Ständerat 5 oder 10.9 Prozent Frauen gewählt (1983: 22 oder 11% bzw. 3 oder 6.5%). Die meisten Parlamentarierinnen stellt wie schon bisher die SP, die 12 (29.3%) Frauen in den National- und 2 (40%) in den Ständerat brachte. An zweiter Stelle, aber prozentual schon leicht unter dem Durchschnitt, folgt die CVP mit 5 National- (11.9%) und 2 Ständerätinnen (10.5%). Im Verhältnis zu ihren Sitzzahlen überdurchschnittlich viele Frauen wurden wie 1983 bei den POCH-Grünen (50%), bei der Grünen Partei und beim Landesring (je 33.3%) gewählt. Erstmals schaffte mit Elisabeth Zölch-Balmer auch eine SVP-Politikerin die Wahl in den Nationalrat, und da für den neuen Bundesrat Adolf Ogi eine weitere Frau nachrückte, sitzen nun zwei SVP-Nationalrätinnen im Parlament. Obwohl die SVP bezüglich Frauenfreundlichkeit in der vergangenen Legislatur nicht gerade glänzte, gelang es ihr als einziger Partei, erheblich mehr Wählerinnen als 1983 hinter sich zu scharen. Galt die SVP bis anhin als ausgesprochene Männerpartei, deren Wählerschaft 1983 nur zu 28 Prozent aus Frauen bestand, kann sie nun mit einem etwa gleich hohen Frauenanteil rechnen wie die übrigen Parteien (44%).
Eidgenössische Wahlen 1987 Neues ParlamentDossier: Eidgenössische Wahlen 1987 - Überblick