Der Bundesrat soll in einem Bericht die wirkungsvollsten Mittel zur Stärkung der Zivilgesellschaft in der Bekämpfung von Geldwäscherei und Korruption aufarbeiten und klären, welche Rolle der UNO dabei zukomme, forderte ein Postulat Friedl (sp, SG). Wie die Postulantin in der Herbstsession 2023 erklärte, spielten die Zivilgesellschaft und insbesondere NGOs bei der Aufklärung und der Verhinderung von Geldwäscherei- und Korruptionsvergehen eine zentrale Rolle. Die Schweiz als wichtige Finanzgeschäfts-Metropole, die heute mit der DEZA und dem SECO bereits in diesem Bereich tätig sei, solle sich noch stärker engagieren. Aussenminister Ignazio Cassis stimmte zwar Friedls Einschätzung der zentralen Rolle von NGOs und anderen Organisationsformen der Zivilgesellschaft in der Korruptionsbekämpfung zu, widersprach der Postulantin allerdings betreffend des Bedarfs und des Mehrwerts eines solchen Berichts. Das Potenzial, aber auch die Herausforderungen seien in diesem Bereich längst erkannt. Die Schweiz sei – wenn immer sinnvoll und möglich – in der Korruptionsbekämpfung aktiv und unterstreiche auch in der UNO immer wieder den Zusammenhang zwischen Menschenrechten, Zivilgesellschaft und guter Regierungsführung. Das Thema werde auch in der neuen Antikorruptionsstrategie erneut aufgenommen. Der Nationalrat folgte mit 116 zu 63 Stimmen dem bundesrätlichen Antrag auf Ablehnung, wobei das Postulat auf verhärtete Fronten stiess; die geschlossen «Ja» stimmenden Fraktionen der SP und der Grünen standen den GLP-, Mitte-, FDP. Liberalen- und SVP-Fraktionen entgegen.