Keine massive Verschlechterung des öffentlichen Verkehrs aus dem und in den Kanton Glarus (Mo. 23.4209)

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Im September 2023 reichte der Glarner Ständerat Matthias Zopfi (gp) eine Motion mit dem Ziel ein, keine massive Verschlechterung des öffentlichen Verkehrs aus dem und in den Kanton Glarus zuzulassen. Der Bundesrat habe mit dem Bahn-Ausbauschritt 2035 zwar beschlossen, die Zugverbindungen ins Glarnerland von einem Stunden- zu einem Halbstundentakt auszubauen, die direkte Verbindung nach Zürich bzw. Rapperswil würde jedoch eingestellt. Neu wäre auf allen Zugverbindungen in den Kanton Glarus ein Umsteigen in Ziegelbrücke nötig. Zopfi gab an, dass das Wegfallen der Direktverbindung in den und aus dem Kanton Glarus eine massive Verschlechterung für den Pendlerinnen- und Pendlerverkehr sowie für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Glarus bedeuten würde. Er forderte vom Bundesrat, an den umsteigefreien Zugverbindungen festzuhalten.
Bundesrat Albert Rösti beantragte die Ablehnung der Motion. Das BAV überprüfe bis Ende 2024 das Angebotskonzept 2035, wobei auch die Zuganbindung des Kantons Glarus Thema der Beratungen sei. Rösti konnte aber zum Zeitpunkt der Ratsdebatte nicht garantieren, dass die Direktverbindungen aus dem und in den Kanton Glarus in das überarbeitete Angebotskonzept aufgenommen werden.
Die kleine Kammer stellte sich deutlich hinter Zopfis Anliegen. Die Motion wurde mit 33 zu 1 Stimme bei 3 Enthaltungen angenommen, womit sich auch der Nationalrat als Zweitrat mit dem Vorstoss befassen wird.

In der Sommersession 2024 beriet der Nationalrat als Zweitrat eine Motion Zopfi (sp, GL), welche forderte, dass mit dem strategischen Entwicklungsprogramm (Step) 2035 keine massive Verschlechterung des öffentlichen Verkehrs aus und in den Kanton Glarus in Kauf genommen werden solle. Die vorberatende KVF-NR empfahl ihrem Rat mit 18 zu 0 Stimmen bei 5 Enthaltungen, die Motion anzunehmen und somit die bisherigen Direktverbindungen von Zürich und Rapperswil nach Glarus zu Gunsten des Pendlerinnen- und Pendlerverkehrs sowie des Tourismusverkehrs zu erhalten. Bundesrat Albert Rösti empfahl hingegen die Ablehnung der Motion. Aktuell werde das Angebotskonzept 2035 überarbeitet, in welchem auch der Erhalt der Direktverbindungen zwischen Glarus und Zürich bzw. Glarus und Rapperswil diskutiert werde. Dem Konzept, welches 2026 zur Beratung stehen soll, würde laut Rösti mit einer Annahme der Motion vorgegriffen. Der Nationalrat unterstützte schliesslich Zopfis Anliegen und nahm die Motion mit 183 zu 6 Stimmen bei 7 Enthaltungen an. Gegen die Motion sprachen sich lediglich 5 Mitglieder der SVP- und ein Mitglied der FDP.Liberale-Fraktion aus.