Über die letzten Jahre haben sich am Institut für Politikwissenschaft der Uni Bern (IPW) verschiedene Personen mit der Versammlungsdemokratie und speziell mit der Landsgemeinde Glarus wissenschaftlich auseinandergesetzt. Dabei geht es sowohl um Fragen der Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürger am politischen Prozess wie auch um Aspekte der Meinungsbildung und Legitimität. Auch die Konsequenzen von Versammlungsdemokratien werden betrachtet. Was allerdings bis anhin fehlte, waren Erkenntnisse auf der Ebene einzelner Bürgerinnen und Bürger. Diese wurden nun im Rahmen der Glarner Landsgemeinde 2016 mittels einer breit angelegten Umfrage gewonnen. Uns interessiert dabei folgendes: Wer nimmt warum und wie an der Landsgemeinde teil? In welchem Ausmass sind die Meinungen schon vor der Landsgemeinde gemacht bzw. wie stark beeinflussen Reden und Anträge das Abstimmungsverhalten? Und geniesst die Landsgemeinde in ihrer heutigen Form uneingeschränkten Rückhalt oder sollte sie in einzelnen Aspekten weiterentwickelt oder gar gänzlich durch Urnenabstimmungen ersetzt werden?