Strategien zu Aufbau und Umsetzung einer Informationsgesellschaft Schweiz wurden im Berichtsjahr auf allen Bildungsstufen diskutiert. Unter dem Stichwort E-Switzerland wurden im Parlament mehrere Vorstösse behandelt, die einen Schwerpunkt auf die Bewusstseins- sowie Aus- und Weiterbildung der Bevölkerung im Bereich der Anwendung von neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) legten und dabei insbesondere die Verhinderung einer digitalen Zweiklassengesellschaft anstrebten. Mittels zweier Motionen (00.3208, 00.3194) verlangte die zuständige Nationalratskommission unter anderem vom Bundesrat entsprechende Investitionen in «Menschen und Fertigkeiten» – womit die Vernetzung der Volks- und Berufsschulen, die Förderung der «digitalen Mündigkeit» aller Altersgruppen, neue Formen der Berufsausbildung sowie die Unterstützung des Aufbaus und die Führung von IT-Kompetenzzentren in allen Randregionen gemeint waren. Diese Forderung wurde von der grossen Kammer mit 115 zu 42 Stimmen als Motion überwiesen, die kleine Kammer passierte sie aber schliesslich nur als Postulat. Als Postulat wurde zudem vom Nationalrat eine Motion Maya Lalive d’Epinay (00.3271) mit der Aufforderung an den Bundesrat überwiesen, Möglichkeiten einer Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedeutung der IKT sowie den Einsatz eines «Mister E» oder einer «Mrs E» – analog zum «Mister 2000» – zu prüfen. Im weiteren überwies die grosse Kammer eine Motion der FDP-Fraktion in Postulatsform, welche vom Bundesrat Vorschläge betreffend Gesetzänderungen und Mitteleinsatz sowie einen stringenten Zeitplan im Hinblick auf die Förderung und Unterstützung der digitalen Aus- und Weiterbildung, der Vernetzung der Schulen, der entsprechenden Ausbildung von Lehrkräften und der Erarbeitung einer schweizerischen Bildungssoftware gefordert hatte. Ein gleichlautendes Postulat Leumann (00.3347) wurde vom Ständerat überwiesen. An einer vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) organisierten zweitägigen IKT-Konferenz diskutierten über 800 Fachleute den Handlungsbedarf der Schweiz angesichts der einschneidenden Veränderungen, welche die Einführung von IKT in Bildung und Beruf mit sich gebracht hatte. Chancengleicher Zugang für alle zu und Befähigung aller im Umgang mit IKT standen dabei im Vordergrund. Insbesondere die krasse Untervertretung von Frauen in IKT-Berufen wurde als alarmierend eingestuft.
- Mot-clés
- Date
- 6 octobre 2000
- Type
- Motion
- n° de l'objet
- 00.3298
- Acteurs
- Sources
-
Afficher
- AB NR, 2000, Beilagen II, S. 693 ff.
- AB NR, 2000, Beilagen II, S. 709 f.
- AB NR, 2000, S. 1193
- AB NR, 2000, S. 1196
- AB NR, 2000, S. 1205
- AB NR, 2000, S. 769
- AB SR, 2000, S. 485 ff.
- AB SR, 2000, S. 655
- NZZ, 13.6.00; SGT, 7.11.00; NZZ, 8.11.00.
de Elisabeth Ehrensperger
Modifié le 07.02.2025
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