Nicht nur inhaltlich kam es in der Presselandschaft 2017 zu Konzentrationen, sondern auch im technischen Bereich. So gab Ringier anfangs November bekannt, sein Druckereizentrum in Adligenswil zu schliessen, wodurch 172 Mitarbeitende ihre Stelle verlieren. Kurz zuvor hatte Ringier Grossaufträge der Migros und der Luzerner Zeitung an Tamedia verloren und darum beschlossen, aus dem Zeitungsdruckgeschäft auszusteigen. Daher werden auch die Zeitungen von Ringier selbst in Zukunft beim Konkurrenten Tamedia gedruckt. Bestehen bleibt bei Ringier hingegen die Druckerei für Magazine, die Swissprinter AG in Zofingen. Die durch die Druckaufträge der Ringier-Produkte bei Tamedia entstehenden Arbeitsplätze sollen zuerst den entlassenen Ringier-Mitarbeitenden angeboten werden, liess Ringier verlauten. Mit der Schliessung seien bisherige Überkapazitäten im Zeitungsdruck in der Schweiz korrigiert worden, erklärte Marc Walder, der CEO von Ringier. Dadurch könnten teure Anlagen besser ausgelastet werden.
Von dieser Schliessung betroffen ist auch die WOZ, die in einem Artikel ihr Dilemma erklärte: Da Tamedia 1981 bereits einmal versucht habe, einen WOZ-Artikel zu verhindern, der den hauseigenen Tages-Anzeiger der Zensur bezichtigte, wolle man seine Druckaufträge keinesfalls dieser Mediengruppe erteilen. Doch welche Alternativen bestünden noch, nachdem Mitte 2015 bereits die NZZ-Druckerei in Schlieren zugegangen war? Nun seien Printmedien also noch zusätzlich gefährdet, weil ihnen die Druckereien ausgingen, befürchtete die WOZ. Noch sei es aber nicht soweit, da in Adligenswil ein Management Buyout oder eine genossenschaftliche Übernahme geprüft würden.