Gemäss Medien und einer entsprechenden Bestätigung der Parlamentsdienste wolle die Verwaltungsdelegation die ehemalige CS-Bankfiliale am Bundesplatz 2 mieten oder kaufen, um sie als Besuchendenzentrum und Raum für mehr Arbeitsplätze nutzen zu können; zu einem solchen «Abgeordnetenhaus» müsse aber entschieden «Nein» gesagt werden, forderte Erich Hess (svp, BE) in seiner Mitte Juni 2024 eingereichten Motion. Er führte drei Gründe ins Feld: Der Besuch des Parlamentsgebäudes müsse weiterhin möglich sein; der Bund habe zu wenig Geld für «nicht zwingend benötigte Millionenausgaben»; mit mehr Arbeitsplätzen würden Anreize für noch mehr Stellen bei den Parlamentsdiensten geschaffen.
Das Büro-NR leitete den Vorstoss an die Verwaltungsdelegation weiter, die das Vorhaben damit rechtfertigte, dass jährlich rund 100'000 Besucherinnen und Besucher empfangen würden, die Nachfrage aber deutlich höher sei. Aufgrund der geltenden Sicherheitsmassnahmen und der engen Verhältnisse im Bundeshaus könne auch dem Wunsch vieler Ratsmitglieder nach mehr «Nähe zur Bevölkerung» nicht nachgekommen werden, weshalb neue Lösungen gesucht würden. In der Nähe des Parlamentsgebäudes gebe es nun Räumlichkeiten, die man mieten könne, um ein Besuchenden- und Informationszentrum einzurichten. Eine Machbarkeitsstudie sei im Rahmen der Immobilienbotschaft 2026 geplant, über die das Parlament dann beraten werde. Aufgrund dieser Ausführungen empfahl das Büro-NR mit 8 zu 3 Stimmen (1 Enthaltung), die Motion abzulehnen.

In der Ratsdebatte in der Wintersession 2024 hoben sowohl der Motionär als auch der Minderheitensprecher des Büros, Thomas Aeschi (svp, ZG), die Kosten hervor. Aeschi zitierte aus einer Medienmitteilung der Verwaltungsdelegation vom 15. November 2024, wonach diese bereits CHF 150'000 für die Planung dieses «Museums», wie es Erich Hess bezeichnete, freigegeben habe. Im Tages-Anzeiger sei gar von einer Jahresmiete von CHF 1.1 Mio. die Rede, welche die Credit Suisse bzw. die UBS aktuell noch bezahle – Geld, das der Bund «zum Fenster rauswerfen würde», so Aeschi. Philipp Matthias Bregy (mitte, VS), der für die Mehrheit des Büro-NR das Wort ergriff, warb hingegen für das Projekt, mit dem «Demokratie fassbar, spürbar und erlebbar» gemacht werden könne. Es gehe im Moment natürlich erst darum, gute Ideen zu sammeln. Das Parlament könne später immer noch über die Umsetzung dieser Ideen diskutieren. Aber es gebe kaum Wichtigeres als die direkte Demokratie, für die mit dem geplanten Zentrum ein «zusätzlicher Zugang» geschaffen werden könne. Dies sahen ausser der geschlossen stimmenden SVP-Fraktion und 5 Mitgliedern der FDP-Liberalen-Fraktion die Mehrheit der Nationalratsmitglieder ebenso. Mit 108 zu 66 Stimmen (7 Enthaltungen) wurde die Motion entsprechend abgelehnt.