Année politique Suisse 2004 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen
1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG – ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
BERN: 1) Sonderstatutgesetz. Sonderstatut für den Berner Jura und die französischsprachige Minderheit des zweisprachigen Amtsbezirks Biel. Das Sonderstatut gibt dem Berner Jura eine beschränkte Autonomie und eigene Kompetenzen im Schul- und Kulturbereich; entstehen wird ein Bernjurassischer Rat (BJR), der die neuen Befugnisse ausübt und insbesondere Staatsbeiträge aus dem Lotterie- oder Sportfonds an kulturelle Tätigkeiten bewilligt; zudem wird der BJR ermächtigt, direkt mit benachbarten Kantonen und Regionen zu verhandeln, sofern es sich um Geschäfte dreht, welche die Sprache, die Kultur oder die Verwaltung gemeinsamer Institutionen betreffen; geregelt wird auch der Status des zweisprachigen Amtsbezirks Biel, wo ein Rat für französischsprachige Angelegenheiten des Amtsbezirks entsteht. Vorlage der Regierung. Der Grosse Rat beschliesst Eintreten. Mit grossem Mehr (131:2) angenommen (Bund, 19.3., 16.6., 17.6.). –
2) Volksinitiative der SVP „Pro Region“. Gegen weitere Strukturreformen zulasten ländlicher Regionen. Zustandegekommen (Bund, 18.11.).
FRIBOURG: Les citoyens fribourgeois ont accepté la nouvelle Constitution cantonale par 58% de oui, avec un taux de participation de 49,3% (Lib., 17.5).
JURA:
1) Les citoyens jurassiens ont approuvé par 77% de oui – participation 46.4% – l’introduction dans leur Constitution de l’initiative populaire rédigée de toutes pièces. Dorénavant, deux mille électeurs ou huit communes peuvent demander la modification de dispositions constitutionnelles ou de lois (QJ, 27.9). – 2) Malgré l’opposition du gouvernement, le parlement jurassien a validé l’initiative du Mouvement autonomiste jurassien (MAJ) « Un seul Jura » par 51 voix contre 4. Celle-ci était munie de 5848 signatures. Le Jura a deux ans pour formuler, dans une loi, une offre concrète de partage de sa souveraineté avec le Jura bernois, dans le but de l’inciter à souscrire à la réunification (LT, 17.11 et 18.11).
LUZERN: Standesinitiative der Vereinigung „Chance 21“ für eine eigenständige UNO-Politik. In der Volksabstimmung vom 28.11. mit 74,2% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 44% (NLZ, 29.11.).
SCHAFFHAUSEN: Anpassung verschiedener gesetzlicher Bestimmungen an die neue Kantonsverfassung (rund 20 Gesetze, Dekrete und Beschlüsse). Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung gutgeheissen. Da dies mit grosser Mehrheit geschieht, unterstehen die Gesetzesänderungen nur dem fakultativen Referendum. Zu einer Volksabstimmung kommt es einzig bei einer Änderung der Verfassung, die das Obergericht betrifft und die vom Rat ohne Gegenstimme gutgeheissen wurde (SN, 30.3., 18.5.).
VALAIS: La loi d'adhésion ratifiant l'extension au canton du Valais de l'Accord de Karlsruhe sur la coopération transfrontalière entre les collectivités territoriales et organismes publics locaux a été adoptée par le Grand Conseil. Le présent accord a pour objet de faciliter et de promouvoir la coopération transfrontalière entre les collectivités territoriales et organismes publics locaux français, allemands, luxembourgeois et suisses, dans leurs domaines de compétences et dans le respect du droit interne et des engagements internationaux des Parties (BOVS, 10.11).
BASEL-STADT: Volksinitiative für ein kantonales Stimmrecht für Ausländerinnen und Ausländer. Die Humanistische Partei zieht das Volksbegehren vier Jahre nach dessen Einreichung zurück. Als Grund gibt die Partei an, im Entwurf zur Kantonsverfassung sei das Ausländerstimmrecht nun enthalten (BaZ, 22.7.; vgl. SPJ 2000, S. 318).
BERN: Stimm- und Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländer. Zwei Varianten werden von der Regierung in die Vernehmlassung geschickt, wobei es beide den Gemeinden überlassen, das Stimm- und Wahlrecht jenen Ausländerinnen und Ausländern zu gewähren, welche seit mindestens zehn Jahren in der Schweiz gelebt haben – wovon die letzten fünf Jahre im Kanton Bern. Variante A stellt es den Gemeinden frei, in welchem Umfang (aktiv und/oder passiv; zusätzliche Wohnfristen, Besitz einer Niederlassungsbewilligung etc.) das Stimm- und Wahlrecht gewährt wird; Variante B sieht eine Erteilung des Stimm- und Wahlrechts nach einheitlichen Regeln vor (Bund, 18.6.).
FRIBOURG:
1) Le 21 décembre, le Conseil d’Etat a transmis au Grand Conseil son projet de loi introduisant les droits politiques des étrangers et des Suisses de l’étranger au niveau communal, et cela suite à l’acceptation en votation populaire de la nouvelle Constitution cantonale (fr.ch, 21.12)
TESSIN: Le Grand Conseil a modifié la loi sur l’exercice des droits politiques. Les changements concernent le vote anticipé (ticino.ch, 22.6; APS 2003, p. 310).
VALAIS: La loi sur les droits politiques a été adoptée par le Grand Conseil. Elle est applicable aux élections et votations cantonales, communales et intercommunales, ainsi qu'à l'exercice du droit de référendum et d'initiative en matière cantonale (BOVS,
13.5).
AARGAU: Revision des Einführungsgesetzes zum Ausländerrecht. Integration der ausländischen Bevölkerung als staatspolitische Aufgabe, deren Förderung gesetzlich zu verankern ist. Unterstützung folgender Leitsätze: Koordination der Integrationsarbeit, Integration als Recht und Verpflichtung, Verständigung, Zusammenleben, Bildung und Weiterbildung, familienergänzende Kinderbetreuung sowie Schule als Integrationskatalysator. Der Regierungsrat hat allerdings den Verpflichtungskredit zur Finanzierung der Massnahmen aus der Vorlage gestrichen (AZ, 1.5.).
BASEL-LANDSCHAFT: Neues Integrationsgesetz für beide Basel. Zehn Paragraphen umfassendes Gesetz, das die Herausbildung von „Parallelgesellschaften“ mit separaten sozialen Regeln verhindern soll und das sich ausdrücklich an einzelne Individuen und nicht pauschal an ethnische Einheiten wendet; herstellen von Chancengleichheit bezüglich Sprachkenntnisse, Schul- und Berufsperspektiven sowie soziale Vernetzung zwischen Zugezogenen und Integrierten, um so den Weg zu ebnen zu einem „gedeihlichen Zusammenleben“. Vorlage der Regierung geht in die Vernehmlassung (NZZ, 12.8.).
BASEL-STADT: Neues Integrationsgesetz für beide Basel (siehe oben). Vorlage der Regierung geht in die Vernehmlassung (NZZ, 12.8.).
BERN: Änderung des Bürgerrechtsgesetzes. In allen bernischen Gemeinden soll künftig der Gemeinderat einbürgern, nicht mehr die Gemeindeversammlung. Vorlage der Regierung (Bund, 26.1.).
JURA: Le projet « Jura pays ouvert », qui entendait augmenter l’attractivité du canton pour porter la population jurassienne de 69 000 à 80 000 habitants d’ici à 2020, a été rejeté par 53,5% de non – participation de 52,9%. Il devait enrayer la baisse démographique attendue ces prochaines années (TG, 17.5).
LUZERN: 1) Volksinitiative des Grünen Bündnisses „für einheitliche Einbürgerungsverfahren“. Die Regierung präsentiert einen Gegenvorschlag zu beiden Einbürgerungsinitiativen der Grünen (siehe unten), da sie es den Gemeinden überlassen will, ob diese die Kompetenz zum Einbürgern der Gemeindeversammlung, dem Gemeinderat oder dem Gemeindeparlament übertragen wollen. Beginn der Beratungen im Grossen Rat zu beiden Vorstössen und zum Gegenvorschlag. Beide Initiativen wie auch der Gegenvorschlag der Regierung stossen auf Widerstand bei den bürgerlichen Parteien und werden abgelehnt. In der Volksabstimmung vom 28.11. wird die Initiative mit 77,3% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 44% (NLZ, 5.3., 22.6., 23.6., 2.7., 29.11.; vgl. SPJ 2003, S 310). –
2) Volksinitiative des Grünen Bündnisses „für die Überprüfbarkeit von Einbürgerungsverfahren“. In der Volksabstimmung vom 28.11. mit 77,3% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 44% (NLZ, 5.3., 22.6., 23.6., 29.11.; vgl. SPJ 2003, S. 310).
SANKT GALLEN: Revidiertes Bürgerrechtsgesetz. Abschaffung der Urnenabstimmung bei Einbürgerungen. Vorlage der Regierung. Der Grosse Rat lässt sich nicht von der Referendumsdrohung der SVP beeindrucken, die an der Einbürgerung via Urne festhält, und verabschiedet das Gesetz in 1. Lesung, wonach die Bürgerversammlung über die Erteilung des Gemeindebürgerrechts beschliesst. Die SVP scheitert mit ihrem Ratsreferendum – von 60 Stimmen fehlen deren 20. In 2. Lesung verabschiedet. Die Junge SVP ergreift das Referendum unter dem Motto „Schluss mit der Verschleuderung des Schweizer Bürgerrechts“. Eingereicht. In der Volksabstimmung vom 28.11. mit 54,1% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 32,8% (SGT, 17.2., 4.5., 5.5., 3.6., 29.6., 29.11.; vgl. SPJ 2003, S. 310).
SCHWYZ: Volksinitiative der SVP für geheime Abstimmungen bei Einbürgerungen. Änderung der Staatsverfassung dahingehend, dass Wahlen und Abstimmungen an Gemeindeversammlungen nicht nur im offenen Handmehr, sondern auch geheim vorgenommen werden können. Eingereicht. Die Regierung beantragt, die Initiative abzulehnen (NLZ, 22.9., 16.11.).
SOLOTHURN: 1) Abschaffung des Jungbürgergesetzes. Jungbürgerfeiern, Bundesfeier und staatsbürgerlicher Unterricht werden künftig nur noch via Verordnung geregelt. Gegen die Stimmen der SVP-Fraktion vom Kantonsrat genehmigt (SZ, 17.3.). –
2) Gemeindereferendum gegen die Verordnung über die Einführung des Bundesgesetzes über die Ausweise für Schweizer Staatsangehörige (Ausweisverordnung). Die Einwohnergemeinden kritisieren, dass das Antragsverfahren für die Einwohnerdienste einen grösseren Aufwand verursache und deshalb eine je hälftige Gebührenteilung zwischen Kanton und Gemeinden angezeigt wäre. Es ist das erste Mal, dass im Kanton Solothurn ein Gemeindereferendum zustande kommt. In der Volksabstimmung vom 16.5. mit 60,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 49,1% (SZ, 8.1., 15.1., 17.5.).
VAUD: Le Conseil d'Etat a mis en consultation un projet de loi visant à faciliter l'accès à la naturalisation au niveau cantonal. La durée de résidence dans le canton sera abaissée de cinq ans actuellement à deux ans. Le projet de loi constitue le deuxième volet institutionnel visant à l'intégration citoyenne des ressortissants étrangers. Le premier était l'octroi des droits civiques sur le plan communal à partir du 1er janvier 2004. Après l’avoir interrompue, le Grand Conseil a poursuivi sa première lecture de la loi. Les députés étaient divisés sur la question de l’octroi de la bourgeoisie. Au final, ils ont accepté la version du Conseil d’Etat qui accorde cette compétence aux municipalités (LT, 30.1; 24h, 16.9).
ZÜRICH: Verankerung von Kinder- und Jugendparlamenten im Gemeindegesetz. Von allen Fraktionen ausser der SVP gutgeheissen. Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung gutgeheissen (NZZ, 20.4., 31.8.).
AARGAU: 1) Revision der Verfassung und neues Gesetz über die Information der Bevölkerung, den Datenschutz und das Archivwesen (Idag). Nach dem Motto „was nicht geheim ist, wird öffentlich“ soll künftig die Öffentlichkeit von staatlichen Informationen in der Verfassung verankert werden; beim Datenschutz sollen Lücken geschlossen werden – so insbesondere hinsichtlich besonders schützenswerter Personendaten; Stärkung des Archivwesens als Gedächtnis: Archivierungspflicht für öffentliche Organe, Schutzfrist von 30 Jahren im Staatsarchiv, wobei bei sensiblen Personendaten Einschränkungen und bei überwiegendem öffentlichen Interessen Ausnahmen vorgenommen werden können. Vorlage der Regierung (AZ, 30.9.). –
2) Zusammenlegung der Spezialverwaltungsgerichte. Teil der laufenden Justizreform. In die Vernehmlassung gegeben (AZ, 7.9.).
APPENZELL INNERRHODEN: Änderung der Kantonsverfassung und des Gerichtsorganisationsgesetzes. Umwandlung des Bezirksgerichtspräsidiums in ein vom Grossen Rat gewähltes Hauptamt. Massnahme aufgrund der zunehmenden Komplexität des Gerichtswesens und der entsprechenden Überlastung der Gerichte. In die Vernehmlassung gegeben. Vorlage der Regierung (SGT, 21.7.,13.11.).
BASEL-LANDSCHAFT: Totalrevision des Gesetzes über die Einführung des Zivilgesetzbuches. Geht in die zweite Vernehmlassung. Überarbeitung von land- und forstwirtschaftlichen Bestimmungen sowie solchen zum Geographischen Informationssystem (GIS) (BaZ, 9.6.; vgl. SPJ 2003, S. 311).
BERN: 1) Revision der Zivilprozessordnung. Anpassung des neuen Scheidungsrechts nicht inhaltlicher, sondern prozeduraler Art. Vom Grossen Rat verabschiedet (Bund, 20.2.). –
2) Änderung des Gesetzes betreffend die Einführung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches. Abschaffung der Publikationspflicht beim Erwerb von Eigentum an Grundstücken. Ohne Gegenstimme vom Grossen Rat genehmigt (Bund, 15.12.). –
3) Änderung des Polizeigesetzes. Mehr Schutz für Eltern, die von ihrem Nachwuchs geschlagen werden; Jugendgerichte sollen schlagende Jugendliche bis maximal sieben Tage in Sicherheitsgewahrsam nehmen können. Kampf gegen die häusliche Gewalt mittels eines ausgeweiteten Wegweisungsartikels. Mit einem Rayonverbot sollen Personen bis zu 14 Tage lang von einem Ort weggewiesen und fern gehalten werden können. Vorlage der Regierung. Vom Grossen Rat genehmigt (Bund, 10.7., 15.9.). –
4) Revision des Polizeigesetzes. Rechtsschutz für Kantonspolizistinnen und -polizisten als vermehrte Opfer von Gewalt. Mitglieder der Kantonspolizei sollen auf Gesuch hin von ihrem Arbeitgeber unentgeltlichen Rechtsschutz erhalten – und zwar nicht nur dann, wenn sie sich gegen Vorwürfe zur Wehr setzen müssen, sondern auch, wenn sie von sich aus aktiv ein Verfahren anstreben, um ihre Interessen wahren zu können. Ohne Gegenstimme vom Grossen Rat angenommen (Bund, 15.9.).
GENEVE:
1) Le Grand Conseil a modifié par deux fois la loi d’organisation judiciaire. Premièrement, le Tribunal cantonal des assurances sociales siège au nombre de 3 juges, sans assesseur, jusqu’à l’entrée en fonction des juges assesseurs. Deuxièmement, 16 juges assesseurs représentent paritairement les partenaires sociaux. Ceux-ci doivent bénéficier d’une formation spécifique sur les questions juridiques et d’assurances sociales, dont les modalités sont fixées par le règlement (ge.ch, 13.2 et 28.10; APS 2003, p. 311). – 2) Le Conseil d’Etat a présenté un projet de loi visant à restreindre le droit de manifester. Il prévoit un délai de trente jours pour le dépôt des demandes d'autorisation. Le Conseil d'Etat peut en outre obliger les organisateurs à contracter une assurance en responsabilité civile couvrant les éventuels dommages causés par des manifestations (24h, 12.5). – 3) Le Grand Conseil a modifié la loi concernant le concordat passé entre les cantons romands sur les entreprises de sécurité. Le Conseil d'Etat est autorisé, au nom de la République et canton de Genève, à adhérer au concordat sur les entreprises de sécurité, ainsi qu’à la convention portant révision du concordat. Les adaptations auxquelles doivent se soumettre les entreprises de sécurité se discutent et se négocient dans le cadre de ce dernier. Au niveau cantonal, la surveillance par l'Etat des quelque 2500 agents de sécurité privés que compte le canton de Genève sera désormais renforcée (ge.ch, 11.6, LT 12.6). – 4) La loi sur la police a été modifiée par deux fois par le Grand Conseil. Premièrement, elle introduit de nouveaux alinéas, notamment sur les services de police, sur l’organisation militaire de la gendarmerie et de la police de la sécurité internationale, sur les postes de gendarmerie (le Conseil d'Etat fixe le nombre des postes de gendarmerie et le secteur de chacun d'eux), sur la formation et sur les promotions. Les effectifs inscrits dans la loi ont été augmentés de 85 inspecteurs pour la Police judiciaire et de 172 policiers pour la gendarmerie. Deuxièmement, la conversion des amendes d’ordre en contraventions est de la compétence de la police, qui procède alors au recouvrement, à moins que le Conseil d'Etat, avec l’accord de celle-ci, ne délègue, en tout ou partie, ces tâches aux communes pour les amendes d'ordre infligées sur leur territoire par leurs agents de sécurité municipaux et leurs agents municipaux (ge.ch, 27.8 et 2.12; TG 28.8). – 5) Le Grand Conseil a accepté le texte de loi introduisant la médiation civile dans la loi instituant la médiation pénale (TG, 26.10).
– 6) Le Grand Conseil a modifié la loi de procédure civile (ge.ch, 28.10).
GRAUBÜNDEN: 1) Teilrevision der Strafprozessordnung. Anpassung an die Revision des Strafgesetzbuches, das voraussichtlich auf 2006 in Kraft tritt, sowie Anpassung an die Reorganisation eines zweistufigen innerkantonalen Rechtsmittelwegs. In die Vernehmlassung gegeben (BüZ, 18.6.). – 2) Polizeigesetz. Erstmalige Bestimmungen für die Wegweisung bei häuslicher Gewalt. Ohne Gegenstimme vom Grossen Rat genehmigt (BüZ, 21.10.).
JURA:
1) La loi d’introduction du Code civil suisse a été modifiée en deuxième lecture par le Parlement (jura.ch, 25.8, 1.9, 22.9 et 29.9). – 2) Le Parlement s’est prononcé à une large majorité en faveur d’une baisse des tarifs des notaires. Le projet gouvernemental ne satisfait toutefois pas la surveillance des prix de la Confédération, qui estime insuffisante cette correction des barèmes (LT, 26.8).
LUZERN: 1) Änderung der Strafprozessordnung betreffend Wegweisung und Betretungsverbot bei häuslicher Gewalt. Wer Gewalt gegen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner ausübt, soll vorübergehend weggewiesen werden können; das Betretungsverbot des Zuhauses beträgt vorerst bis zu zwölf Tagen und kann auf Antrag des Opfers um zehn Tage verlängert werden. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung gegen eine Mehrheit der SVP-Fraktion verabschiedet (NLZ, 20.1., 9.3.). – 2) Neue Strafprozessordnung. Anpassung an das Bundesrecht: Statt Zuchthaus- und Gefängnisstrafen sollen nur noch Freiheitsstrafen existieren, wobei kurze Freiheitsstrafen bis zu sechs Monaten durch Geldstrafen ersetzt werden; Einbezug einer Fachkommission in Vollzugsfragen; gänzliche Neuerung des Jugendstrafrechts, wobei das Strafmündigkeitsalter von sieben auf zehn Jahre angehoben und der Freiheitsentzug bei Jugendlichen über 16 Jahre mit schweren Delikten verschärft wird. In die Vernehmlassung gegeben (NLZ, 27.7.). –
3) Änderung des Übertretungsstrafgesetzes zur Einführung eines Vermummungsverbots. Entgegen der Empfehlung der Regierung mit den Stimmen der FDP, SVP und einer Mehrheit der CVP vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (NLZ, 27.1., 4.5.). – 4) Gesetz zur systematischen Regelung des Einsatzes der Informatik in der Verwaltung. Datenschutz und technische Sicherheit insbesondere bei der Zusammenführung von Datensammlungen. Vorlage der Regierung (NLZ, 23.3.).
NEUCHATEL:
1) Le Grand Conseil a adopté le projet de loi portant sur la révision du code de procédure pénale neuchâtelois par 92 voix sans opposition. Il concerne le statut d’analyste financier ou de spécialiste technique (ne.ch, 27.1)
– 2) Le Grand Conseil a accepté par 89 voix sans opposition le projet de loi portant sur la révision de la loi d’organisation judiciaire neuchâteloise (ne.ch, 27.1 – 3) Le Grand Conseil a accepté par 89 voix sans opposition le projet de loi sur la haute surveillance de la gestion du Tribunal cantonal et l’exercice des autres compétences du Grand Conseil en matière judiciaire (ne.ch, 27.1) –
4) Lors de sa session de mai, le parlement a adopté la modification du code de procédure pénale neuchâtelois (mandats de répression) par 84 voix sans opposition (ne.ch).
SANKT GALLEN: 1) VIII. Nachtragsgesetz zum Schweizerischen Zivilgesetzbuch. Vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (SGT, 17.2., 18.2.). –
2) Revision des Polizeigesetzes. Aufstockung des Korps der Kantonspolizei um 47 Stellen. Vom Kantonsrat genehmigt, wobei die von der vorberatenden Kommission beantragte Schaffung einer Sondereinheit abgelehnt wird (SGT, 5.5.). – 3) III. Nachtragsgesetz zum Polizeigesetz. Vom Kantonsrat durchberaten (SGT, 8.6.).
SCHAFFHAUSEN: 1) Massnahmen gegen häusliche Gewalt. Änderung des Polizeiorganisationsgesetzes und der Strafprozessordnung. Mehr Schutz für Opfer von häuslicher Gewalt, mehr Handhabe im Umgang mit den Tätern (unter anderem polizeilicher Gewahrsam von 24 Stunden und Möglichkeit der Wegweisung des Täters aus dem Haushalt für 14 Tage). Vorlage der Regierung. In 1. und 2. Lesung vom Grossen Rat verabschiedet (SN, 17.8., 9.11.). –
2) Erhöhung des Personalbestandes des Polizeikorps. Der Grosse Rat weist die Vorlage an die Spezialkommission zurück aufgrund falscher Angaben. Im zweiten Anlauf werden zwölf neue Stellen bzw. insgesamt 180,3 Stellen vom Parlament genehmigt (SN, 23.11., 14.12.).
SOLOTHURN: 1) Änderung des Gesetzes über die Kantonspolizei und Beitritt zum Konkordat über die Errichtung und den Betrieb einer interkantonalen Polizeischule in Hitzkirch. Vorlage der Regierung (SZ, 26.2.). –
2) Reform der Strafverfolgung. Steigerung der Effizienz. In der Volksabstimmung vom 16.5. mit 78,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 49,1% (SZ, 17.5.). – 3) Verfassungsänderung zur Erhöhung der Unabhängigkeit der Gerichte. Loslösung der Gerichte von der Administration des Justizdepartements und Selbstverwaltung; Erhöhung der Zahl der Oberrichterstellen auf bis zu zwölf und Ermöglichung von Teilzeitrichterstellen. Vorlage der Regierung. Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung angenommen. In der Volksabstimmung vom 28.11. mit 78,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 34,8% (SZ, 8.4., 23.6., 24.6., 1.9., 29.11.).
TESSIN: Le Grand Conseil a modifié, par 47 voix favorables, 4 contre et 3 abstentions, la loi sur la magistrature des mineurs. Les changements concernent la protection des victimes. Ce seront les procureurs publics qui interrogeront les mineurs victimes de délits et non plus le magistrat pour mineurs, comme cela avait court dans la procédure pénale ordinaire (ticino.ch, 2.6; CdT, 3.6).
VALAIS: Les députés du Grand Conseil ont accepté en deuxième lecture la nouvelle loi sur le notariat par 68 voix contre 28 et 21 abstentions. Auparavant, ils ont accepté (par 65 voix contre 35 et 5 abstentions) une proposition du PDC introduisant la séparation des deux stages d’avocat et de notaire (LT, 30.4). –
2) Le Grand Conseil a accepté la loi concernant l'adhésion du canton du VALAIS à la convention portant révision du concordat sur les entreprises de sécurité (BOVS, 15.1). – 3) Le Grand Conseil a modifié la loi sur la police cantonale. Un article sur les mesures d’identification au moyen d’un profil ADN et un autre sur le témoignage sous couverture d'anonymat ont été ajoutés (BOVS, 16.9).
VAUD: Le Grand Conseil a modifié la loi sur les entreprises de sécurité (rsvd.ch, 1.7)
ZÜRICH: 1) Änderung des Gesetzes über das Sozialversicherungsgericht. Anpassung an die Veränderungen im Bundesrecht und im kantonalen Recht. Vom Kantonsrat in 1. Lesung verabschiedet (NZZ, 23.3.). –
2) Neues Polizeiorganisationsgesetz. Der Kantonsrat beginnt mit den Beratungen und beschliesst, den Verkehrsunterricht zur Aufgabe der Gemeinden zu machen sowie den Austausch polizeilicher Daten nicht auf die Kantonspolizei und die Stadtpolizeien von Zürich und Winterthur zu beschränken, sondern eine Ausweitung des Zugriffs auf die übrigen Gemeinden zuzulassen. Definitiv verabschiedet (NZZ, 19.10., 26.10., 30.11.; vgl. SPJ 2003, S. 312). –
3) Neues Gewaltschutzgesetz. Mehr Schutz für Opfer von häuslicher Gewalt, mehr Mittel im Umgang mit den Tätern (unter anderem Verlängerung des polizeilichen Gewahrsams von 24 Stunden auf fünf Tage, Möglichkeit der Wegweisung des Täters aus dem Haushalt) sowie bessere Zusammenarbeit der involvierten amtlichen Stellen (Informations- und Meldepflicht). In die Vernehmlassung gegeben (NZZ, 18.6.). – 4) Neues Gesetz über die Information und den Datenschutz. Einklagbarer Rechtsanspruch für Bürgerinnen und Bürger auf Einsicht in amtliche Akten; Verpflichtung von Behörden und Verwaltungen aller Stufen zur aktiven Information; Schutz „überwiegender privater oder öffentlicher Interessen“. In die Vernehmlassung geschickt (NZZ, 14.1.).
AARGAU: 1) Staatsleitungs- und Parlamentsreform. Teil eines grossen Reformpakets mit wirkungsorientierter Verwaltungsführung, Parlamentsreform und einem neuen Finanzkontrollgesetz. Beinhaltet eine Teilrevision der Kantonsverfassung, Gesetz über die wirkungsorientierte Steuerung von Aufgaben und Finanzen (GAF), Teilrevision des Geschäftsverkehrsgesetzes und der Geschäftsordnung sowie Teilrevision des Unvereinbarkeitsgesetzes. Der Grosse Rat beschliesst Eintreten und verabschiedet die Teilrevision der Kantonsverfassung sowie das GAF in 1. Lesung (AZ, 17.3., 18.3., 24.3., 30.6.; vgl. SPJ 2003, S. 312). –
2) Totalrevision des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs. Vorlage der Regierung (AZ, 14.8.; vgl. SPJ 2003, S. 312).
APPENZELL AUSSERRHODEN: 1) Aufhebung des Gesetzes von 1873 über die Mitglieder der Standeskommission und des Ständeratsmitglieds. Vom Kantonsrat beschlossen (SGT, 30.3.). –
2) Neues Organisationsgesetz für Regierung und Verwaltung. Vorwiegend Beibehaltung des Status quo; neu ist die Pflicht für Regierungsmitglieder vor Amtsantritt zur Offenlegung ihrer Interessenbindungen. In 1. Lesung verabschiedet, wobei das Parlament die Rückweisung eines Artikels gutheisst und damit den Regierungsrat auffordert, seine Organisation von zwölf auf sieben Direktionen zu reduzieren. Die Regierung legt eine entsprechende Vorlage für die 2. Lesung vor. Aus zwölf Direktionen werden sieben Departemente; neu gibt es ein Departement Sicherheit und Justiz sowie eines für Inneres und Kultur. Vom Kantonsrat verabschiedet (SGT, 17.2., 4.5., 11.5., 30.11.). – 3) Neues Personalgesetz. Vereinheitlichung der Bestimmungen und Erhöhung der Rechtssicherheit. In die Vernehmlassung gegeben (SGT, 24.8.).
APPENZELL INNERRHODEN: Abgangsentschädigung für Regierungsräte. Verhinderung, dass finanzielle Überlegungen den Ausschlag für einen Rücktritt oder Nichtrücktritt geben; Überbrückung bis ins Pensionsalter – vorausgesetzt die betroffene Person gehörte mindestens acht Jahre der Regierung an und braucht das Geld wirklich; Erhöhung der jährlichen Entschädigung für das Halbamt der Standeskommissionsmitglieder um 4,5% auf Fr. 69 456. Ohne Diskussion vom Grossen Rat genehmigt (SGT, 26.10.).
BASEL-LANDSCHAFT: Teilrevision des Verwaltungsverfahrensgesetzes. Einführung der Kostenpflicht im verwaltungsinternen Beschwerdeverfahren; kostengerechtere Ausgestaltung und Eindämmung der Behandlung aussichtsloser Beschwerden. Vorlage der Regierung. Im Landrat gegen die Stimmen der Ratslinke angenommen. In der Volksabstimmung vom 26.9. mit 69% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 53% (BaZ, 14.1., 28.5., 27.9.).
BASEL-STADT: Verwaltungsreform. Steuerungsgesetz und Einführung der wirkungsorientierten Verwaltungsführung. Der Grosse Rat lehnt mit 61 zu 56 Stimmen das Eintreten auf die Vorlage ab. Die Opposition aus SP, SVP, Bündnis und DSP befürchtete einen Verlust an Einfluss für das Parlament (BaZ, 15.1.; vgl. SPJ 2003, S. 313).
BERN: 1) Teilrevision des Gesetzes über den Grossen Rat und der Geschäftsordnung für den Grossen Rat. In 2. Lesung verabschiedet (BZ, 10.2.; vgl. SPJ 2003, S. 313). –
2) Regierungsreform. Der Regierungsrat präsentiert acht Modelle für eine Regierungsreform, bevorzugt dabei selbst den minimalsten Schritt: die Beibehaltung von sieben Regierungsratsmitgliedern, die Ablehnung jeglicher Form von zweistufiger Regierung und die Optimierung des Status quo (Bund, 3.4.).
FRIBOURG: Le parlement a décidé, par 58 voix contre 40, que les conseillers d’Etat et les préfets ne toucheront plus de rente à vie, mais une indemnité de départ, s’ils quittent leurs fonctions avant l’âge de 50 ans, à moins qu’ils aient accompli deux législatures de cinq ans (Lib., 8.5)
GENEVE:
1) La loi portant règlement du Grand Conseil a été modifiée par le Grand Conseil. Le bureau, après consultation des chefs de groupe, fixe les points qui seront traités en procédure accélérée; c’est-à-dire les objets ayant été votés à l’unanimité ou avec une très large majorité en commission, ainsi que les objets non controversés (ge.ch, 2.12; APS 2003, p. 313). – 2) Le Grand Conseil a adopté la loi sur les relations et le développement de la Genève internationale. Celle-ci a pour but de pérenniser et de renforcer le rôle de la Genève internationale, notamment envers les organisations internationales gouvernementales et les organisations internationales non gouvernementales (ge.ch, 2.12).
GLARUS: 1) „Verwaltungsorganisation 200X“. Änderung der Verfassung zur Umsetzung des Grundsatzentscheids der Landsgemeinde 2002 für eine Regierung mit fünf vollamtlichen Mitgliedern; Entlastung des Regierungskollegiums von operativen Verwaltungsgeschäften durch das Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz, das die Organisation des Regierungsrates in den Grundzügen regelt und die Rahmenstruktur für die Besorgung der Verwaltungsgeschäfte festlegt; Übertragung der Kompetenz zur Organisation der Verwaltung vom Landrat an den Regierungsrat; Stärkung der Eigenverantwortung der Departemente in ihrem operativen Zuständigkeitsbereich; Verankerung von Instrumenten der wirkungsorientierten Verwaltungsführung. Änderung weiterer Gesetze (Personalgesetz, Gerichtsorganisationsgesetz, Verwaltungsrechtspflegegesetz, Finanzhaushaltsgesetz, Abstimmungsgesetz) zur Umsetzung der durch das Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz vorgegebenen Zielsetzungen in zentralen Organisationsbereichen. An der Landsgemeinde vom 2.5. angenommen (NZZ, 3.5.). –
2) Antrag auf Reduktion der Anzahl Mitglieder des Landrats. Der Landrat beantragt der Landsgemeinde, die Behandlung des Memorialsantrages auf eine der nächsten Landsgemeinden zu verschieben. Die geltende Wahlkreiseinteilung widerspreche mit grosser Wahrscheinlichkeit dem Gleichbehandlungsgebot der Bundesverfassung; vor diesem Hintergrund, aber auch angesichts der anstehenden Gemeindestrukturreform solle mit dem Entscheid zugewartet werden. Insbesondere sind die Gemeindestrukturen nicht durch eine neue Wahlkreiseinteilung zu präjudizieren. An der Landsgemeinde vom 2.5. angenommen (NZZ, 3.5.).
LUZERN: Höhere Entschädigung für Grossräte. Vom Grossen Rat mit grosser Mehrheit gutgeheissen (NLZ, 20.1.; vgl. SPJ 2003, S. 313).
NEUCHATEL:
1) Vivement combattues par les syndicats, les mesures concernant la caisse de pension de l’Etat augmentant la part de cotisation des fonctionnaires ont été acceptées par le Grand Conseil par 57 voix contre 48 (Express, 8.12). – 2) Le Grand Conseil a accepté par 89 voix sans opposition le projet de loi portant sur la révision de la loi d’organisation du Grand Conseil, qui concerne l’assermentation des magistrats de l’ordre judiciaire (ne.ch, 27.1). – 3) Les députés ont accepté le projet de loi portant sur la révision de la loi d’organisation du Grand Conseil et de la loi sur les droits politiques par 51 voix contre 45 (ne.ch, 25.5). – 4) Afin de donner une nouvelle dimension à son réseau informatique pour traiter les données et fournir des prestations administratives aux personnes physiques et morales, le Grand Conseil a adopté, lors de sa seconde session de septembre, le projet de loi sur le guichet sécurisé unique par 90 voix contre 2 (ne.ch).
NIDWALDEN: Volksinitiative der SVP zur Verkleinerung der Regierung von sieben auf fünf Sitze. Lanciert (NLZ, 7.10., 2.12.).
SCHAFFHAUSEN: 1) Volksinitiative der FDP „60 Kantonsräte sind genug“. Der Regierungsrat empfiehlt die Initiative zur Annahme, der Kantonsrat hingegen empfiehlt sie zur Ablehnung. In der Volksabstimmung vom 29.8. mit 70,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 62,2% (SN, 21.1., 6.4., 30.8.; vgl. SPJ 2003, S. 313). –
2) Neues Gesetz über die wirkungsorientierte Steuerung von Aufgaben und Finanzen. Flächendeckende Einführung der wirkungsorientierten Verwaltungsführung. Vorlage der Regierung (SN, 1.12.).
SCHWYZ: Änderung des Gemeindegesetzes. Gemeinden und Bezirke können, wenn sie wollen, die wirkungsorientierte Verwaltungsführung einführen. In der Volksabstimmung vom 26.9. mit 57,7% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 51,9% (NLZ, 27.9.).
SOLOTHURN: 1) Einführung der wirkungsorientierten Verwaltungsführung. In der Volksabstimmung vom 16.5. werden die drei Verfassungsänderungen angenommen: die wirkungsorientierte Verwaltungsführung mit 68,5%, die Globalbudget-Initiative als neues Volksrecht mit 63,7% und die Delegation von Finanzbefugnissen an eine kantonsrätliche Kommission mit 61,9% der Stimmen; Stimmbeteiligung: 49,1% (SZ, 17.5.; vgl. SPJ 2003, S. 314). –
2) Zentralisierung der Oberämter und der Amtsschreibereien für die Amteien Solothurn-Lebern und Bucheggberg-Wasseramt. In der Volksabstimmung vom 8.2. mit 83,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 47,1% (SZ, 9.2.; vgl. SPJ 2003, S. 314). –
3) Änderung des Kantonsratsgesetzes. Einbau eines Spargesetzes ins Kantonsratsgesetz. Vorlage der Regierung (SZ, 9.9.).
URI: Änderung der Nebenamtsverordnung. Nicht wieder gewählte Urner Regierungsräte sollen eine Abgangsentschädigung von sechs Monatslöhnen erhalten. Vom Parlament zurückgewiesen mit dem Auftrag, eine Vorlage sei auszuarbeiten, die auch Gerichtspräsidenten miteinschliesst (NLZ, 23.9.).
TESSIN:
1) La loi sur le Grand Conseil et ses rapports avec le Conseil d’Etat a été modifiée par le Grand Conseil. Les changements touchent à la formation des listes du Grand Conseil (ticino.ch, 20.9). – 2) Pour répondre aux standards nationaux, le Conseil d’Etat a adopté une nouvelle loi sur les dispositions officielles. Elle s’aligne sur les dispositions du texte fédéral et se substituera à l’ancienne loi (CdT, 27.9).
THURGAU: Reorganisation der Zivilstandskreise. Der Grosse Rat kommt auf seinen letztjährigen Entscheid zurück und lässt den Widerstand gegen die von Bern verordnete Reorganisation des Zivilstandswesens fallen. Mit 62 zu 52 Stimmen gibt das Parlament der Bezirks- vor der Kreislösung den Vorzug. In 1. und 2. Lesung durchberaten und verabschiedet (NLZ, 11.3., 25.3., 15.4., 6.5.; vgl. SPJ 2003, S. 314).
VAUD: 1) La loi sur le personnel de l'Etat de Vaud a été modifiée par le Grand Conseil (rsvd.ch, 23.3). – 2) Le Grand Conseil a modifié la loi sur le Grand Conseil (rsvd.ch, 1.9, APS 2003, p. 314).
VALAIS: La loi sur la gestion et le contrôle administratifs et financiers du canton a été modifiée par le Grand Conseil (BOVS, 13.5).
ZUG: Entlastung des Landschreibers. Entlastung ohne Schaffung zusätzlicher Stellen, indem der stellvertretende Leiter der Staatskanzlei die Leitung (15%-Pensum) übernimmt. In 1. Lesung vom Kantonsrat beraten (NLZ; 25.6.).
ZÜRICH: 1) Gesetz über das Controlling und die Rechnungslegung. Ablösung des 1979 geschaffenen Finanzhaushaltsgesetzes. Gesetzliche Verankerung neuer Instrumente der Verwaltungsreform (bspw. Globalbudgets). Vorlage der Regierung (NZZ, 23.1.). –
2) Gesetz über die Organisation des Regierungsrates und der kantonalen Verwaltung. Aufgaben und Zuständigkeiten von Regierung und Verwaltung – so zu Beispiel Vorrang der Regierungstätigkeit gegenüber der Leitung einer Direktion. Vorlage der Regierung (NZZ, 23.1.). –
3) Volksinitiative des Bunds der Steuerzahler für die Kürzung der Regierungsratslöhne von rund Fr. 250 000 auf 220 000. Lanciert (NZZ, 6.6.).
AARGAU: Teilrevision des Unvereinbarkeitsgesetzes. Der Grosse Rat beschliesst entgegen dem Entscheid seiner Kommission, den Volksschullehrkräften die Einsitznahme im Parlament nicht zu verweigern. Das teilrevidierte Gesetz wird in 1. Lesung verabschiedet (AZ, 18.3.).
BERN: Teilrevision des Gemeindegesetzes. Der Grosse Rat geht weiter als die Regierung und verbietet Alterslimiten für Gemeindebehörden ohne Ausnahmen. Auch für hauptamtliche Gemeinderäte gibt es keine Altersguillotine mehr. Mit 125 zu 5 Stimmen gutgeheissen (Bund, 24.6.).
GRAUBÜNDEN: Totalrevision des Gesetzes über die politischen Rechte. Brisanz u.a. wegen der „Lex Aliesch“, die neuerdings die Möglichkeit eröffnet, Mitglieder der Regierung oder des Parlaments ihres Amtes zu entheben (Amtsenthebungsverfahren auf Anzeige hin); im weiteren Harmonisierung der Termine für Regierungs- und Grossratswahlen; Verfahren für die Volkswahl der Präsidien der Regionalverbände sowie Stimm- und Wahlrecht für Auslandschweizerinnen und -schweizer auf kantonaler Ebene; Regelung der Verfahren für das Dringlichkeitsrecht, die Volksinitiative und das Volksreferendum sowie für die Gemeindeinitiative und das Gemeindereferendum. In die Vernehmlassung geschickt (BüZ, 7.5.).
JURA: La loi sur les communes a été modifiée en deuxième lecture par le Parlement. Tout candidat officiel qui est élu à la présidence ou à la vice-présidence de l’assemblée communale, dans une autorité communale ou en qualité de fonctionnaire de la commune, est tenu de remplir ces fonctions pendant deux ans, s’il s’agit d’un poste accessoire et qu’il n’existe pas de motif d’excuse. Une personne élue à une fonction communale sans avoir été candidate officielle n’est pas tenue d’accepter son élection (jura.ch, 16.6, 24.6 et 20.10).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Volksinitiative von SP, SVP, Gewerkschaftsbund und EVP für ein „faires Wahlverfahren“ im Kantonsrat. Der Regierungsrat sieht die Initiative als in der Praxis schlecht umsetzbar an und legt einen Gegenvorschlag vor. Dieser nimmt den Vorschlag für die Einführung des Proporzwahlverfahrens für die Kantonsratsmitglieder auf, verzichtet indessen auf eine Vermischung von Elementen aus Majorz und Proporz. Stattdessen wird vorgeschlagen, die Wahlkreise neu zu definieren, um einen besseren Proporzeffekt zu erzielen, das heisst die bisherigen 20 Wahlkreise sollen zu neun Wahlkreisen zusammengefasst werden. Vorlage der Regierung (SGT, 17.7., 9.8.; vgl. SPJ 2003, S. 312).
APPENZELL INNERRHODEN: Volksinitiative für eine Neuregelung der Wahl in die Standeskommission (Regierung). Abschaffung der einzigartigen Wahl der Mitglieder der Regierung direkt in ein Ressort und Einführung der Selbstkonstitution durch den Regierungsrat. Eingereicht (SGT, 1.10.)
SCHWYZ: Volksinitiative der SP zur Einführung der geheimen Abstimmung an der Gemeindeversammlung. Lanciert und eingereicht (NLZ, 3.3., http://www.sz.ch/rv/index.html).
SOLOTHURN: 1) Revision des Gesetzes über die politischen Rechte. Mehr Effizienz und Sicherheit; Vermeidung unnötiger zweiter Wahlgänge; Schutz gegen Manipulation und Betrug, ohne die politischen Rechte einzuschränken. Vom Kantonsrat einstimmig angenommen (SZ, 29.1.). – 2) Volksinitiative „Proporz für die Regierung – gleich lange Spiesse für alle“ der SVP für die Einführung des Proporz bei den Regierungsratswahlen. Lanciert und eingereicht (SZ, 31.1.).
URI: Teilrevision des Gesetzes über die geheimen Wahlen, Abstimmungen und die Volksrechte (WAVG). Künftig sollen Ständeräte, Regierungsräte, Landamman, Landesstatthalter sowie die Mitglieder des Obergerichts und der Landgerichte in stiller Wahl gewählt werden können. Vom Kantonsparlament gutgeheissen. In der Volksabstimmung vom 28.11. mit 53% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 34,9% (NLZ, 23.9., 29.11.).
VAUD: Le Grand Conseil a approuvé les nouvelles règles pour l’élection au Conseil d’Etat. La loi sur les droits politiques a été modifiée à la suite de l’accession chaotique de François Marthaler au gouvernement en 2003 (voir APS 2003, p. 71). Ainsi, le candidat devra réunir 50 signatures pour parrainer sa liste, contre 10 auparavant. Le dépôt des candidatures est aussi assorti d’un délai précis: l’heure est désormais inscrite dans la loi (LT, 25.8).
BERN: Gemeindefusionsgesetz. Finanzielle Anreize zur Förderung von Gemeindefusionen. Mehrheitlich positive Aufnahme in der Vernehmlassung. Als einzige Partei stellt sich die SVP gegen den Gesetzesentwurf, wobei sich deren Ablehnung weniger gegen die Fusionen, denn gegen die finanzielle Unterstützung ebensolcher richtet. Vom Grossen Rat nach Einlenken der SVP mit grossem Mehr angenommen (Bund, 13.8., 26.11.).
FRIBOURG:
1) En première lecture, le Grand Conseil a choisi de limiter à un an l’augmentation des charges communales au niveau du transfert aux communes d’une partie des prestations complémentaires AVS-AI, qui passera ainsi de 25 à 30% pour 2005 et retombera à 25% en 2006 (fr.ch). – 2) Le Conseil d’Etat a transmis au Grand Conseil son projet de loi modifiant la loi déterminant le nombre et la circonscription des districts administratifs (à la suite des fusions de six fois deux communes) (fr.ch, 30.11). – 3) Le projet de loi modifiant la loi sur les communes a été accepté à l’unanimité en deuxième lecture par les députés. Deux points principaux de la loi ont été modifiés. Le premier fixe un délai de trois ans avant qu’un objet voté par une assemblée communale ou par une association de communes puisse être repris en considération. Le second précise les règles de récusation d’un préfet lorsqu’un recours est dirigé contre la décision d’une association qu’il préside (fr.ch).
JURA: Les députés ont accepté à une forte majorité le décret encourageant la fusion de communes. Le canton sera dorénavant doté d’un fonds d’aide aux fusions. Chaque commune qui fusionne bénéficiera d’un montant de 500 francs, en moyenne, multiplié par le nombre d’habitants (LT, 21.10).
LUZERN: 1) Neues Gemeindegesetz. Beratungen im Grossen Rat. Gegen den Willen der Regierung bestimmt das Parlament, die Wahl in die Schulpflege nicht mehr nur durch das Volk, sondern als Option auch durch den Gemeinderat zuzulassen; zudem wird die Bestimmung in das Gesetz aufgenommen, dass Mitglieder des Gemeinderats, die sich wiederholt oder schwer strafbar machen, künftig von der Regierung ihres Amtes enthoben werden können; Gemeinden sollen frei sein, eine Controlling-Kommission einzuführen. Der Grosse Rat stimmt dem Gesetz zu (NLZ, 9.3., 10.3., 16.3., 4.5.; vgl. SPJ 2003, S. 315).
NEUCHATEL: Le Grand Conseil s’est occupé du deuxième volet du désenchevêtrement des tâches entre l’Etat et ses 62 communes. Il a adopté, par 88 voix contre 15, neuf nouvelles lois et six décrets transférant à la charge de l’Etat 153 millions de francs de dépenses communales (Exp., 2.9).
SOLOTHURN: Teilrevision des Gemeindegesetzes. Erhöhung der Gemeindeautonomie; Anpassung der Verfassung und des Gemeindegesetzes für die Umsetzung der wirkungsorientierten Verwaltungsführung. Vorlage der Regierung (SZ, 1.10.).
VALAIS: 1) Le Grand Conseil a accepté en deuxième lecture la révision de la loi cantonale sur les communes. L’opposition est venue des démocrates-chrétiens, socialistes et radicaux du Haut-Valais. L’UDC a également refusé le projet. Le débat contradictoire a essentiellement porté sur le volet fusion des communes: un article prévoit l’octroi aux communes fusionnant selon le plan directeur établi et dans un délai de cinq ans après l’approbation de celui-ci d’une contribution financière extraordinaire de la part du canton. Défendue par le Conseil d’Etat, cette position n’a pas été entendue par la majorité des députés. Les fusions concernent essentiellement le Haut-Valais, où plusieurs communes ont déjà entamé, voire terminé, leur regroupement. C’est également dans la partie germanophone du canton que se trouve la majorité des communes à faible densité de population et en difficultés financières (NF, 6.4, APS 2003, p. 315).
VAUD: Lancée en août, l’initiative « La parole aux communes » a recueilli le nombre de signatures nécessaires. Promulguée par la Ligue vaudoise et une dizaine de municipaux ou syndics radicaux, libéraux, UDC et socialistes, celle-ci propose d’introduire un « référendum des communes ». L’initiative, si elle passe, permettra à un dixième des communes (environ 39 sur 383) de lancer un référendum contre une décision du Grand Conseil (24h, 26.8 et 28.12).
ZÜRICH: Änderung des Gemeindegesetzes. Gemeinden, die einzelnen ihrer Betriebe operative Selbständigkeit gewähren wollen, sollen künftig so genannte selbständige Gemeindeanstalten bilden können. Vom Kantonsrat genehmigt (NZZ, 31.8.).
AARGAU: Totalrevision des Gesetzes über den Bevölkerungs- und Zivilschutz. Anpassung an das neue Bundesrecht sowie an die spürbare Reduktion der Zivilschutzbestände. In die Vernehmlassung gegeben (AZ, 13.8.).
APPENZELL AUSSERRHODEN: 1) Revision des Gesetzes über den Bevölkerungsschutz. Anpassung an das neue Bundesrecht. Umwandlung des bisherigen Nebeneinanders der verschiedenen Partnerorganisationen (Zivilschutz, siehe unten) in eine enge Kooperation. Vorlage der Regierung (SGT, 1.5.). –
2) Revision des Gesetzes über den Zivilschutz. Anpassung an das neue Bundesrecht. Umwandlung des bisherigen Nebeneinanders der verschiedenen Partnerorganisationen (Bevölkerungsschutz, siehe oben) in eine enge Kooperation. Vorlage der Regierung (SGT, 1.5.).
BERN: Revision des Gesetzes über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz. Anpassung an das neue Bundesrecht. Umstritten ist die Frage, ob der Zivilschutz kantonalisiert oder regionalisiert werden soll. Die Regierung schlägt letzteres vor: die Gemeinden bleiben die Hauptträgerinnen, müssen sich aber zur Bildung einer Zivilschutzorganisation zusammenschliessen (mindestens 1000 Einwohnerinnen und Einwohner und 80 Zivilschutzpflichtige); Abbau des Bestandes. In 1. Lesung vom Grossen Rat verabschiedet (Bund, 29.4.).
FRIBOURG: Issue de la réorganisation de la PC au niveau fédéral, le Grand Conseil a accepté en deuxième lecture le projet de loi sur la protection civile (LPCi) par 85 voix contre 9. Par 89 voix contre 17, les députés ont confirmé leur choix fait en première lecture de partager les frais à parts égales entre canton et communes. Ils ont également décidé de passer de sept compagnies d’intervention (une par district) à trois compagnies (une pour la Broye et le Lac, une pour la Sarine et la Singine, une pour les trois districts du Sud) (Lib., 13.2 et 24.3).
GLARUS: Einführungsgesetz über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz. Anpassung an das neue Bundesrecht; Regelung in sieben Abschnitten von Grundsätzen und Aufgaben, Organisation der Aufgabenteilung Kanton/Gemeinden, Detailorganisation des Zivilschutzes mit Leistungsauftrag, Schutzraumpflicht, Ersatzbeiträge, Finanzierung, Schluss- und Übergangbestimmungen. An der Landsgemeinde vom 2.5. angenommen (NZZ, 3.5.).
SANKT GALLEN: Neues Gesetz über den Bevölkerungsschutz. Vom Grossen Rat in 1. Lesung durchberaten (SGT, 17.2.; vgl. SPJ 2003, S. 316).
SOLOTHURN: Einführungsgesetz zur eidgenössischen Bevölkerungsschutz- und Zivilschutzgesetzgebung. Vorlage der Regierung (SZ, 12.11.).
THURGAU: 1) Neues Gesetz über den Bevölkerungsschutz. Anpassung an das Bundesrecht. Regelung von Organisation und Finanzierung des Bevölkerungsschutzes sowie der Aufgaben der beteiligten Organisationen (Polizei, Feuerwehr, technische Betriebe, Gesundheitswesen und Zivilschutz). Vorlage der Regierung. Vom Grossen Rat genehmigt (SGT, 21.2., 28.9.). – 2) Neues Gesetz über die Bewältigung ausserordentlicher Lagen (Bevölkerungsschutz). Vom Grossen Rat verabschiedet (SGT, 26.8.; vgl. SPJ 2003, S. 316).
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