Année politique Suisse 2009 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen
 
5. SOZIALPOLITIK – POLITIQUE SOCIALE
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Arbeitsrecht, Beamtenrecht –
Droit du travail, statut du personnel public
AARGAU: Einführungsgesetz zum Arbeitsrecht. Mit der Vorlage werden die bisherigen Regelungen in einem Erlass zusammengefasst. Er enthält u.a. Vorschriften zu kantonal anerkannten Feiertagen, zur ständigen kantonalen Einigungsstelle bei Arbeitskonflikten in Fabriken und zur Zahl der jährlichen Sonntagsverkäufe. Ab 2011 wird die Zahl der zulässigen Sonntagsverkäufe von zwei auf vier erhöht. Die Änderungen werden vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet (AZ, 24.6.).
BASEL-STADT: Änderung des Personalgesetzes. Mit der Revision erhält das Staatspersonal ab 2012 mehr Ferien. Die Vorlage wird vom Grossen Rat verabschiedet (BaZ, 15.1.).
BERN: Änderung des Arbeitsmarktgesetzes. Mit der Revision wird der Erlass an die geänderten Vorschriften über den Finanzhaushalt angepasst, im Zentrum steht dabei die Aufhebung des Arbeitsmarktfonds. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet; eine 2. Lesung findet nicht statt (www.be.ch).
FRIBOURG : Le Grand Conseil a adopté, à l’unanimité moins 4 abstentions, une modification de la loi sur le personnel de l’Etat afin d’allonger le congé-paternité des employés de l’Etat de Fribourg de 2 à 5 jours (Lib., 10.9).
GENEVE : Le Grand Conseil a invalidé l’initiative populaire pour un salaire minimum. Les initiants ont fait recours contre cette décision auprès du Tribunal fédéral (TG, 13.6; cf. APS 2008, p. 290).
GRAUBÜNDEN: Änderung des Pensionskassengesetzes. Mit der Revision werden überlebende Lebenspartner den verwitweten Ehegatten gleichgestellt, wenn die Lebensgemeinschaft in gemeinsamem Haushalt in den letzten fünf Jahren vor dem Tod ununterbrochen bestanden hat oder wenn die überlebende Person, die im Zeitpunkt des Todes im gleichen Haushalt lebte, für den Unterhalt eines gemeinsamen Kindes aufkommen muss. Die Vorlage wird vom Grossen Rat verabschiedet (www.gr.ch).
JURA : 1) Le gouvernement a transmis au Parlement son projet de loi sur la Caisse de pension du canton, qui vise l’assainissement structurel de cette dernière. Grande nouveauté proposée : le financement de la retraite anticipée pour les futurs fonctionnaires sera assumée exclusivement par l’employé qui en bénéficie. Le Parlement a adopté le projet de loi gouvernemental au mois d’octobre, les socialistes s’abstenant lors du vote (QJ, 19.6, 24.9 et 29.10). – 2) La Jeunesse socialiste et progressiste jurassienne a déposé une initiative populaire intitulée « Un Jura aux salaires décents », qui vise à l’introduction d’un salaire minimum pour chaque branche économique (QJ, 15.10; cf. APS 2008, p. 290).
OBWALDEN: Verlängerung des Vaterschaftsurlaubs für kantonale Angestellte und Lehrer (Nachtrag zum Behördengesetz). In der Volksabstimmung vom 8.2. wird die Vorlage mit einem Nein-Stimmenanteil von 69,3% abgelehnt; Stimmbeteiligung: 54,1% (NLZ, 9.2.; www.ow.ch; vgl. SPJ 2008, S. 275).
VALAIS : La gauche alternative valaisanne a déposé une initiative populaire pour l’introduction d’un salaire minimum. Soutenu par le PS, les Verts, les chrétiens-sociaux et les syndicats, le texte propose un salaire minimum de 3500 francs brut par mois pour un emploi à plein temps (NF, 27.8).
VAUD : Après avoir déclaré valide, en premier débat, l’initiative populaire visant à instaurer un salaire minimum dans le canton, les députés l’ont déclarée invalide en deuxième débat. Lors d’un troisième débat, les députés ont confirmé cette décision (24h, 11.11 et 18.11; cf. APS 2008, p. 290).
ZUG: Änderung des Gesetzes über das Arbeitsverhältnis des Staatspersonals. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 2. Lesung verabschiedet (www.zg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 276).
ZÜRICH: Volksinitiative für faire Ferien. Die Initianten wollen im Personalgesetz einen Mindestanspruch von fünf Wochen Ferien verankern. Das vom VPOD mit Unterstützung des kantonalen Gewerkschaftsbundes und des kaufmännischen Verbandes Zürich lancierte Volksbegehren wird eingereicht (NZZ, 25.4., 22.10.).
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Alters- und Invalidenvorsorge –
Prévoyance pour personnes âgées et invalides
GENEVE : 1) Le Conseil d’Etat a invalidé l’initiative de l’AVIVO, qui demandait à la Ville de Genève de maintenir le versement de ses aides complémentaires aux rentiers AVS/AI. Le gouvernement a estimé que cette pratique serait illégale, car redondante avec celle du canton (TG, 17.2). – 2) Fin août, le Mouvement citoyen genevois (MCG) a lancé une initiative populaire visant à inscrire dans la Constitution cantonale un article sur les personnes âgées en perte d’autonomie. Le MCG demande entre autres un accompagnement adéquat des personnes âgées, leur laissant le choix de résider en EMS plutôt que d’avoir recours à une aide à domicile (TG, 27.8).
GLARUS: Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an das Bundesgesetz über den allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts. Die Änderungen werden an der Landsgemeinde vom 3.5. gutgeheissen (www.gl.ch).
SANKT GALLEN: V. Nachtrag zum Ergänzungsleistungsgesetz. Mit der Revision werden die Gemeinden entlastet, indem sie künftig nicht mehr zur Finanzierung der Ergänzungsleistungen beitragen müssen. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet und in der Volksabstimmung vom 27.9. mit 79,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 42,4% (SGT, 3.6., 28.9.; www.sg.ch).
VALAIS : Le Grand Conseil a approuvé, par 111 voix contre 1 et 15 abstentions, le plan de sauvetage des caisses de pension des employés de l’Etat du Valais. Les députés ont approuvé le projet de loi sur les institutions étatiques de prévoyance qui prévoit notamment la fusion des deux caisses existantes et une recapitalisation à hauteur de 310 millions de francs. Dans un second temps, l’Etat du Valais injectera des montants supplémentaires afin que le taux de couverture de la caisse atteigne 80% à l’horizon 2012 (NF, 9.9 et 11.9).
VAUD : Lors de la votation du 27 septembre, les citoyens ont accepté par 94,8% des voix (participation : 45,2%) la modification de l’article 65 de la Constitution cantonale concernant l’hébergement médico-social. Elle introduit dans la Constitution cantonale le principe du droit à une place d’accueil en EMS pour tous (LT, 28.9; vd.ch).
ZÜRICH: Volksinitiative „SOS für Tixi“. Der Gegenvorschlag des Regierungsrats sieht vor, den Anspruch von mobilitätsbehinderten Personen auf individuelle Transporte gesetzlich zu verankern. Die Finanzierung soll kantonsweit in den Zuständigkeitsbereich einer Dachorganisation fallen, wobei insbesondere „Promobil“ in Frage kommt. Über direkte Subventionen an Dienstleister wie „Tixi“ will der Regierungsrat weiterhin in eigener Kompetenz entscheiden (NZZ, 2.10.; vgl. SPJ 2008, S. 290).
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Kranken- und Unfallversicherung –
Assurance-maladie et accidents
APPENZELL AUSSERRHODEN: Änderung des Krankenversicherungsgesetzes. Mit der Revision erfolgt die Finanzierung der Prämienverbilligungen ausschliesslich durch den Kanton. Ausserdem werden die Prämienverbilligungen nicht mehr an die Versicherten sondern direkt an die Versicherer bezahlt. Dadurch soll vermieden werden, dass Personen, die ihre Krankenkassenprämien nicht bezahlen, Prämienverbilligungen kassieren. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (SGT, 31.3.; www.ar.ch).
GRAUBÜNDEN: Änderung des Gesetzes über die Krankenversicherung und die Prämienverbilligung. Mit der Revision wird ein Mammografie-Screening-Programm zur Früherkennung von Brustkrebs eingeführt. Die Vorlage wird vom Grossen Rat verabschiedet (BüZ, 28.8.).
LUZERN: Volksinitiative für faire Prämienverbilligungen. Der Gegenvorschlag des Regierungsrats zur Änderung des Prämienverbilligungsgesetzes sieht vor, dass die Kantonsbeiträge an die Entwicklung des Landesindexes der Konsumentenpreise angepasst werden, während die Initianten fordern, dass ein Anspruch auf Prämienverbilligung bestehen soll, sobald die Krankenkassenprämien 10% des anrechenbaren Einkommens übersteigen. Der Kantonsrat empfiehlt das Volksbegehren zur Ablehnung und heisst den Gegenvorschlag gut (NLZ, 11.8.; www.lu.ch; vgl. SPJ 2008, S. 290).
OBWALDEN: Gesetzesinitiative zur Prämienverbilligung. Die Initianten fordern, dass die Beiträge zur individuellen Prämienverbilligung jährlich um den prozentualen Anstieg der kantonalen Durchschnittsprämien angehoben werden. Das von Vertretern der CSP, der SP, der GP und der Gewerkschaften lancierte Volksbegehren wird eingereicht (NLZ, 6.6.).
SANKT GALLEN: III. Nachtrag zum Einführungsgesetz zur Bundesgesetzgebung über die Krankenversicherung. Mit der Revision führen Abweichungen von der gesetzlichen Unter- bzw. Obergrenze des für Prämienverbilligungen vorgesehenen Betrags in den Folgejahren zu einer Anpassung: Unterschreitungen der Untergrenze werden in den Folgejahren anteilmässig zum oberen und unteren Grenzwert hinzugerechnet. Umgekehrt werden Überschreitungen der Obergrenze in den Folgejahren vom oberen und unteren Grenzwert abgezogen. Die Vorlage wird vom Kantonsrat verabschiedet (www.sg.ch).
SOLOTHURN: Volksinitiative für eine wirksame Verbilligung der Krankenkassenprämien. Die Initianten fordern, dass der Kantonsbeitrag für die Prämienverbilligung bei 120% des Bundesbeitrags festgesetzt wird, derzeit liegt er bei 80%. Das von der SP lancierte Volksbegehren wird eingereicht und der Regierungsrat erarbeitet einen Gegenvorschlag (SZ, 21.2., 26.3., 14.5.).
ZÜRICH: Volksinitiative „tragbare Krankenkassenprämien für alle“. Die Initianten wollen den Kanton verpflichten, befristet von 2010 bis 2012 115% der Bundesbeiträge zu entrichten. Gegenwärtig bezahlt der Kanton gleich viel an die Prämienverbilligung wie der Bund, nämlich 300 Mio Fr. Das von der AL lancierte Volksbegehren wird eingereicht (NZZ, 15.8., 21.11.).
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Arbeitslosenversicherung – Assurance-chômage
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Familienrecht, Familienzulagen, Gleichstellung der Frau –
Droit de la famille, allocations familiales, égalité entre femmes et hommes
AARGAU: 1) Familienzulagengesetz. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (AZ, 25.3.; vgl. SPJ 2008, S. 290).  – 2) Volksinitiative „Chancen für Kinder – zusammen gegen die Familienarmut“. Die Initianten fordern eine finanzielle Unterstützung einkommensschwacher Familien. Das von der SP lancierte Volksbegehren wird eingereicht (AZ, 12.2., 23.12.).
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Gesetz über die familienergänzende Kinderbetreuung im Frühbereich. Mit der Revision werden Betreuungsgutscheine für Eltern eingeführt, welche ihre Kinder innerhalb oder ausserhalb des Kantons in Kindertagesstätten oder durch Tageseltern betreuen lassen. Die Vorlage wird vom Landrat verabschiedet (www.bl.ch).  – 2) Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über Familienzulagen. Mit der Revision werden die Ausbildungszulagen – gemäss den bundesrechtlichen Vorgaben – von 220 auf 250 Fr. erhöht. Die Kinderzulagen bleiben bei 200 Fr. Die Vorlage wird vom Landrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (BaZ, 24.4.; www.bl.ch).
GENEVE : Socialistes et Verts ont lancé une initiative populaire « Pour une véritable politique d’accueil de la petite enfance », visant à obliger les communes à créer suffisamment de places d’accueil, que ce soit en crèche, en garderie ou en famille d’accueil. L’initiative a abouti au mois de juin avec 14 804 signatures déposées (TG, 22.1 et 23.6).
NEUCHATEL : 1) Suite à un vif affrontement gauche/droite, le Grand Conseil a adopté, par 58 voix contre 51, une loi d’encouragement aux activités de jeunesse extrascolaires prévoyant notamment la création d’un poste de délégué à la jeunesse (Exp., 18.2). – 2) Un projet de loi sur l’accueil des enfants a suscité de si vives oppositions en consultation que le Conseil d’Etat s’est résigné à le retirer. Au cœur des critiques figure notamment la création d’un système de bons d’accueil censé assurer le financement des crèches, mais jugé flou et excessivement compliqué. Les organismes consultés ont en outre reproché au gouvernement de ne pas avoir introduit dans le projet de loi l’objectif pourtant proclamé de créer 2500 nouvelles places de crèches (Exp. 31.1).
SOLOTHURN: Änderung des Sozialgesetzes. Mit der Revision werden Ergänzungsleistungen für Familien eingeführt, die über dem sozialhilferechtlichen Minimum liegen und ausbezahlt werden, bis das jüngste Kind das sechste Altersjahr erreicht hat. Die Vorlage wird vom Kantonsrat verabschiedet. Da die Zweidrittelmehrheit nicht erreicht wird, untersteht das Gesetz der obligatorischen Volksabstimmung. In der Volksabstimmung vom 17.5. wird es mit 57,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 41,2% (SZ, 4.3., 5.3., 18.5.).
ZUG: Änderung des Gesetzes über die Familienzulagen. Mit der Revision werden die Zulagen auf 300 Fr. für Kinder bis zum 18. Altersjahr und 350 Fr. für Jugendliche in Ausbildung ab dem 18. Altersjahr erhöht. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (www.zg.ch).
ZÜRICH: 1) Volksinitiative „Kinderbetreuung Ja“. Der Kantonsrat empfiehlt das Volksbegehren zur Ablehnung und heisst den Gegenvorschlag des Regierungsrats gut (NZZ, 8.12.; vgl. SPJ 2008, S. 292).  – 2) Änderung des Gesetzes über die Kinderzulagen. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 2. Lesung verabschiedet (NZZ, 20.1.; vgl. SPJ 2008, S. 292).  – 3) Änderung des Gesetzes über die Jugendheime und die Pflegekinderfürsorge. Mit der Revision wird die Vermittlung von Pflegekindern durch private Organisationen und Einzelpersonen bewilligungspflichtig. Die Änderungen werden vom Kantonsrat verabschiedet (NZZ, 8.12.).
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Gesundheitswesen – Santé publique
AARGAU: Änderung des Gesundheitsgesetzes. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (AZ, 21.1.; vgl. SPJ 2008, S. 292).
APPENZELL INNERRHODEN: Änderung des Gesundheitsgesetzes. Mit der Vorlage wird die Pflegefinanzierung neu geregelt. Die Änderungen werden vom Grossen Rat zuhanden der Landsgemeinde verabschiedet (www.ai.ch).
BASEL-LANDSCHAFT: Volksinitiative „Schutz vor Passivrauchen“. In der 2. Lesung empfiehlt der Landrat das Volksbegehren zur Annahme und lehnt es ab, den Stimmberechtigten einen Gegenvorschlag zu unterbreiten. In der 1. Lesung hat er noch einen Gegenvorschlag der Regierung unterstützt, welcher bediente Fumoirs zulassen wollte und auf Antrag von FDP und SVP dahingehend geändert worden ist, dass das Rauchverbot in Restaurants mit einer Gesamtfläche vom max. 80 Quadratmetern nicht gegolten hätte. In der Volksabstimmung vom 17.5. wird die Volksinitiative mit 64,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 42% (BaZ, 19.1., 30.1., 13.3., 18.5.; vgl. SPJ 2008, S. 292).
FRIBOURG : Les députés se sont saisis d’un projet de modification de la loi sur la santé visant à renforcer le rôle de la commission de planification sanitaire. Sur proposition de la commission chargée d’étudier cet objet, les députés ont décidé, par 65 voix contre 26, d’énumérer exhaustivement et précisément les tâches confiées à cet organe du Grand Conseil (définition des missions des institutions de santé et des normes déterminant les besoins en lits, proposition de transformation des hôpitaux et évaluation quadriennale de la planification). Le plénum a en outre approuvé un nouvel article autorisant les médecins à rompre le secret professionnel pour dénoncer à la justice ou à la police des cas suspects de violences domestiques. En deuxième lecture, la loi ainsi modifiée a été adoptée sans opposition (Lib., 5,8 et 9.5).
GENEVE : Par 65 voix contre 18 et 8 abstentions, les députés ont finalement décidé d’assouplir le projet de loi du Conseil d’Etat contre la fumée dans les lieux publics (loi sur la fumée passive) concrétisant la décision populaire de l’année précédente, en tolérant les fumoirs dans les bistrots. Considérant que cette loi était anticonstitutionnelle, les initiants (milieux antitabac) ont décidé de recourir au Tribunal fédéral. La Société des cafetiers et les Dissidents de Genève ont pour leur part lancé le référendum à l’encontre de la loi, la jugeant trop stricte et plaidant pour l’application de la loi fédérale sur la fumée passive, plus permissive. Le référendum a abouti début mars. Lors de la votation du 27 septembre, les citoyens ont accepté par 81,7% des voix (participation : 50,0%) la loi sur l’interdiction de fumer dans les lieux publics (TG, 23.1, 6.2, 26.2, 12.3, 5.5; LT, 8.4; ge.ch; cf. APS 2008, p. 293).
GLARUS: Änderung der Kantonsverfassung und des Gesetzes über das Gesundheitswesen. Mit der Revision wird ein Gesundheitsleitbild verankert, das den Kanton verpflichtet, sich für Prävention und Gesundheitsförderung zu engagieren. Ausserdem werden die Kooperationsmöglichkeiten sowie die Autonomie des Kantonsspitals erhöht. Die Vorlage wird an der Landsgemeinde vom 3.5. gutgeheissen (www.gl.ch).
LUZERN: Volkinitiative „Ja zur Luzerner Naturheilkunde“. Die Initianten fordern, dass der Kanton für die drei Methoden Homöopathie, traditionelle westliche Naturheilkunde und traditionelle chinesische Medizin eine Bewilligungspflicht für die Berufsausübung einführt. Bis die eidgenössischen Diplome für Naturheilkunde vorliegen, sollen nur Personen zugelassen werden, welche im Erfahrungsmedizinischen Register (EMR) eingetragen sind. Der Gegenvorschlag des Regierungsrats sieht vor, dass sich die Therapeuten bis zum Vorliegen der eidgenössischen Diplome beim Kanton registrieren müssen. Dieser führt als Orientierungshilfe für die Patienten ein öffentliches Register, das darüber Auskunft gibt, welche Therapeuten vom EMR zertifiziert sind. Der Kantonsrat empfiehlt das Volksbegehren zur Ablehnung und heisst den Gegenvorschlag gut (NLZ, 7.4., 15.9., 3.11.).
SANKT GALLEN: 1) Gesetz über ein Zentrum für Labormedizin. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (SGT, 1.12.; www.sg.ch).  – 2) Volksinitiative „Schutz vor dem Passivrauchen für alle“. Das Volksbegehren wird eingereicht; der Kantonsrat empfiehlt es zur Ablehnung. In der Volksabstimmung vom 27.9. wird es mit einem Nein-Stimmenanteil von 56,8% verworfen; Stimmbeteiligung: 42,4% (SGT, 18.3., 4.6., 28.9.; www.sg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 293).  – 3) Volksinitiative „freiheitliches Rauchergesetz für den Kanton Sankt Gallen“. Das Volksbegehren wird eingereicht; der Kantonsrat empfiehlt es zur Ablehnung. In der Volksabstimmung vom 27.9. wird es mit einem Nein-Stimmenanteil von 56,8% verworfen; Stimmbeteiligung: 42,4% (SGT, 18.3., 4.6., 28.9.; www.sg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 293).
SOLOTHURN: Volksinitiative „für ein liberales Gesundheitsgesetz und ein vernünftiges Rauchverbot“. Die Initianten fordern, dass die Wirte ihre Lokale entweder als Nichtraucher- oder als Raucherbetrieb deklarieren dürfen. Das von der Interessensgemeinschaft „für Freiheit in Kultur und Wirtschaft“ lancierte Volksbegehren wird eingereicht (SZ, 5.3., 11.6., 16.7.; www.so.ch).
THURGAU: 1) Volksinitiative für einen Rechtsanspruch auf „Palliative Care“. Das Volksbegehren wird eingereicht; der Grosse Rat empfiehlt es zur Annahme (SGT, 26.3.; www.tg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 293).  – 2) Änderung des Gesundheitsgesetzes. Mit der Revision erhalten Ärztinnen und Ärzte die Befugnis, bei todkranken, nicht mehr urteilsfähigen Patienten passive Sterbehilfe zu leisten. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (SGT, 10.9.; www.tg.ch).  – 3) Volksinitiative „Schutz vor Passivrauchen“. In der Volksabstimmung vom 17.5. wird das Volksbegehren mit einem Nein-Stimmenanteil von 54,8% abgelehnt und der Gegenvorschlag mit 55,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 41,8% (SGT, 18.5.; www.tg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 293).
URI: Änderung des Gesundheitsgesetzes. Mit der Revision wird die Bestimmung, welche in den Gaststätten sog. Raucherzimmer zulässt, gestrichen. Es gilt stattdessen eine Regelung, die den Wirten kleiner Restaurants erlaubt, ihre Betriebe als Raucherlokale zu führen. Die Vorlage wird vom Landrat verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 17.5. wird sie mit einem Nein-Stimmenanteil von 52,2% abgelehnt; Stimmbeteiligung: 40,8% (NLZ, 12.2., 18.5.; www.ur.ch).
VAUD : 1) L’association Exit Vaud a récolté le nombre de signatures nécessaires pour son initiative visant à légaliser l’assistance au suicide dans les établissements médico-sociaux (EMS) vaudois (24h, 15.1). – 2) Les députés ont adopté le projet de loi du Conseil d’Etat, qui permettra de mettre en œuvre la volonté populaire, exprimée en novembre 2008, de bannir la fumée des lieux publics. Quelques exceptions à cette interdiction ont toutefois été prévues pour les chambres d’hôtel, ainsi que des lieux de soins ou de détention (prison, home, etc.). Les bars, restaurants et boîtes de nuit pourront également proposer des fumoirs fermés, ventilés et sans service (24h, 10.6).
ZÜRICH: Volksinitiativen „Nein zum Sterbetourismus im Kanton Zürich“ und „Stopp der Suizidhilfe!“. Mit dem ersten Volksbegehren fordern die Initianten rechtliche Bestimmungen, die jegliche Beihilfe zum Selbstmord an Personen ohne mindestens einjährigem Wohnsitz im Kanton unter Strafe stellen. Mit dem Zweiten verlangen sie, dass der Kanton Zürich beim Bund eine Standesinitiative für die Strafbarkeit der Suizidhilfe einreicht. Die Volksbegehren kommen zustande. Der Regierungsrat empfiehlt dem Kantonsrat, die Volksinitiative „Nein zum Sterbetourismus im Kanton Zürich“ für ungültig zu erklären, weil das Strafgesetz des Bundes abschliessend regelt, unter welchen Voraussetzungen Sterbehilfe zulässig ist (NZZ, 26.5., 8.8., 9.10.).
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Spitalwesen – Hôpitaux
GENEVE : La liste du député Christian Grobet a lancé une initiative populaire intitulée « Pour le maintien et le rétablissement des prestations des établissements hospitaliers publics ». Cette initiative ne vise pas à revenir sur l’entier des 110 millions de francs d’économies réalisés depuis 2006 grâce au plan hospitalier, mais un retour de la subvention cantonale au niveau de 2005, soit une augmentation d’environ 25 millions de francs (TG, 22.9).
JURA : 1) Une initiative populaire a été lancée au mois de février – un jour avant l’examen de la réforme hospitalière par le Parlement – pour sauvegarder l’Hôpital de Porrentruy. Les initiants proposent d’insérer un nouvel article de la loi sur les hôpitaux, qui prévoit que les deux principaux centres hospitaliers du canton (Delémont et Porrentruy) disposent d’un service des urgences multidisciplinaire et permanent, comprenant une unité de soins aigus. Cette initiative a été déposée au mois de novembre. Malgré le lancement de cette initiative populaire, le Parlement a entériné, par 46 voix contre 4, la dernière étape de la réforme hospitalière, débutée il y a plus d’une décennie. Les députés ont notamment prévu que, d’ici à 2011, l’Hôpital de Delémont concentrera la médecine aiguë, qui disparaîtra du site de Porrentruy à l’exception des urgences. En contrepartie, ce dernier bénéficiera d’investissements pour 8,5 millions de francs, afin de devenir un centre de compétences en orthopédie élective, réadaptation et gériatrie. Les députés ont ainsi fait disparaître la concurrence entre les deux établissements, au profit de la complémentarité (QJ, 18.2; LT et QJ, 19.2; QJ, 19.11). – 2) Le Conseil d’Etat a transmis au Parlement une modification de la loi sur les hôpitaux visant à une réorganisation des urgences à l’Hôpital du Jura. Cette modification légale répond à la motion d’un député, ainsi qu’à l’initiative « pour la sécurité sanitaire » (QJ, 22.12).
LUZERN: Übergang der Klinikgebäude auf das Luzerner Kantonsspital und die Luzerner Psychiatrie. Mit der Übertragung der Gebäude im Baurecht sollen Kantonsspital und Psychiatrie gleich lange Spiesse wie die Privatspitäler erhalten. Die Vorlage wird vom Kantonsrat verabschiedet; sie untersteht der obligatorischen Volksabstimmung (NLZ, 1.12.).
VALAIS : En première et unique lecture, les députés ont approuvé, par 103 voix contre 2 et 10 abstentions, le projet de loi portant adhésion à la Convention intercantonale sur l’Hôpital Riviera-Chablais Vaud-Valais. Ce projet prévoit la construction d’un hôpital de 300 lits sur la commue de Rennaz (VD) en remplacement des cinq hôpitaux actuels dans un état de vétusté avancée. Le coût, devisé à 300 millions de francs, sera assumé pour un quart (75 millions) par l’Etat valaisan et pour les trois autres par le Canton de Vaud (NF, 11.2).
ZUG: Volksinitiative „unser Kantonsspital ist Service public“. Die Initianten fordern eine öffentlich-rechtliche Organisationsform für das privatrechtlich organisierte Zuger Kantonsspital. Das von den Alternativen Kanton Zug sowie mehreren Gewerkschaften lancierte Volksbegehren wird eingereicht (NLZ, 26.5.).
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Sozialfürsorge – Assistance sociale
BASEL-LANDSCHAFT: Änderung des Sozialhilfegesetzes. Mit der Revision wird das Konkubinat gleich behandelt wie die Ehe. Dies gilt, wenn eine gefestigte Lebensgemeinschaft besteht, was voraussetzt, dass die Partner seit mindestens zwei Jahren oder mit gemeinsamen Kindern zusammenleben. Die Vorlage wird vom Landrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (BaZ, 13.11., 27.11.).
GENEVE : Le Conseil d’Etat a transmis au parlement, après une large consultation, la nouvelle loi sur les prestations complémentaires familiales, ainsi qu’une réforme visant à supprimer le revenu minimum (LT, 2.12).
URI: Kantonsbeitrag an den Neubau der Therapiestelle am Heilpädagogischen Zentrum Uri. In der Volksabstimmung vom 27.9. wird die Vorlage mit 79,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 47,6% (www.ur.ch).
ZUG: 1) Sozial- und Nothilfe für Personen aus dem Asylbereich (Änderung des Sozialhilfegesetzes). Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 2. Lesung verabschiedet (www.zg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 294).  – 2) Änderung des Sozialhilfegesetzes. Mit der Revision werden die Kantonsbeiträge für Aufenthalte in sozialen Heimen und heimähnlichen Organisationen geregelt. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. Lesung verabschiedet (www.zg.ch).