Jacques Nicolet (svp, VD) reichte im September 2023 eine Motion zur Stärkung der Berufsberatung und zur Milderung des Fachkräftemangels ein. Er forderte vom Bundesrat, die Berufsberatung durch ein nationales Programm zur Unterstützung von Berufen mit guten Berufsaussichten und zahlreich vorhandenen Arbeitsplätzen zu stärken. Nicolet störte sich daran, dass viele Schulabgängerinnen und Schulabgänger den gymnasialen Weg wählten, obwohl sie nicht unbedingt die Fähigkeiten dazu mitbrächten, während der Wirtschaft zugleich gut ausgebildete Berufsfachkräfte fehlten. Die Berufsberatung könne hier eine gute Möglichkeit bieten, um dieser Tendenz entgegenzuwirken. Der Bundesrat beantragte die Ablehnung der Motion. Wie Bildungs- und Wirtschaftsminister Guy Parmelin im Ratsplenum ausführte, sei es nicht die Aufgabe der Berufsberatung, auf die Wahl eines bestimmten Berufs hinzuarbeiten. Es obliege vielmehr den Organisationen der Arbeitswelt für ihre Berufe und Ausbildungsgänge Werbung zu machen und Personen zu akquirieren. Ausserdem liege die Berufsberatung in der Kompetenz der Kantone. In der anschliessenden Abstimmung nahm der Nationalrat die Motion mit 145 zu 50 Stimmen an. Gegen die Motion votierten die FDP.Liberale-Fraktion sowie eine Mehrheit der Mitte-Fraktion.