Jahresergebnis 2020 der Arbeitslosenversicherung

Dossier: Jahresergebnisse der Arbeitslosenversicherung

Das Jahresergebnis 2020 der Arbeitslosenversicherung war stark von der Corona-Pandemie geprägt. Zusätzlich zu den rund CHF 8 Mrd., welche die ALV wie in den Jahren zuvor an Arbeitslosenentschädigungen (CHF 6.4 Mrd.), arbeitsmarktlichen Massnahmen (CHF 590.8 Mio.) sowie diversen weiteren Leistungen (CHF 248.9 Mio.) auszahlte, und zu den Verwaltungskosten (CHF 853.5 Mio.) fielen 2020 auch CHF 10.8 Mrd. an grösstenteils Corona-bedingten Kurzarbeitsentschädigungen an – im Vorjahr waren lediglich CHF 27 Mio. an KAE ausbezahlt worden. Da jedoch der Bund die KAE-Ausgaben für das Jahr 2020 vollständig übernahm, erzielte die Arbeitslosenversicherung 2020 bei einem Gesamtertrag von CHF 19.0 Mrd. und Gesamtaufwendungen von CHF 18.9 Mrd einen Überschuss von CHF 140 Mio.

Gesamtrechnung der Sozialversicherungen (GRSV) 2020

Dossier: Gesamtrechnungen der Sozialen Sicherheit

Im Jahr 2020 verzeichneten die Schweizer Sozialversicherungen Einnahmen von insgesamt CHF 211.6 Mrd. und Ausgaben von CHF 182.3 Mrd., womit die Gesamtrechnung der Sozialversicherungen (GRSV) 2020 ein positives Ergebnis von CHF 29.3 Mrd. erzielte und insgesamt ein Kapital von CHF 1197.5 Mrd. aufwies. Damit stiegen sowohl die Einnahmen (+10.0%) als auch die Ausgaben (+9.7%) vergleichsweise stark an. Geschuldet war dies gemäss BSV der Corona-Pandemie, die insbesondere die Einnahmen und Ausgaben der Arbeitslosenversicherung stark erhöht hatte (Einnahmen: 115.3%, Ausgaben: 164.6%). So wurden die sozialpolitischen Hauptmassnahmen während der Pandemie, die Kurzarbeit und die Corona-Erwerbsausfallentschädigungen allesamt von der ALV abgewickelt. Einen stärkeren Anstieg verzeichneten auch die Einnahmen der AHV (5.4%), was vermutlich auf die von der Stimmbevölkerung gutgeheissene Zusatzfinanzierung in der Höhe von CHF 2 Mrd. jährlich zurückzuführen war. Insgesamt betrug somit die Sozialleistungsquote, also der Anteil Sozialleistungen am BIP, neu 23.2 Prozent, wobei auch hier ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2019: 20.3%) festzustellen war.

Jahresergebnis 2020 der AHV

Dossier: Jahresergebnisse der AHV

Im Februar 2021 berichtete die Compenswiss, dass der AHV/IV/EO-Ausgleichsfonds trotz starker Corona-bedingter Turbulenzen auf den Finanzmärkten im Jahr 2020 eine Nettorendite von 5.22 Prozent erzielt hatte. Diese lag damit zwar deutlich unter derjenigen des Vorjahrs von 10.22 Prozent. Jedoch hatte der Fonds Ende März 2020 nach dem Einbruch an den Finanzmärkten noch einen Verlust von -10 Prozent aufgewiesen. Im Frühjahr hatte die Compenswiss darum das Liquiditätsniveau des Fonds erhöht, um ihre Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllen zu können. Für den AHV-Fonds betrug die Nettorendite 2020 4.05 Prozent, womit dieser ebenfalls unter dem Wert des Vorjahres (9.62 Prozent) zu liegen kam.
Im April 2021 gab die Compenswiss überdies ein positives Jahresergebnis 2020 der AHV bekannt. Dank eines positiven Umlageergebnisses (mehr Einnahmen als Ausgaben) von CHF 579 Mio., der von der Stimmbevölkerung gutgeheissenen Zusatzfinanzierung von CHF 2 Mrd. jährlich, eines positiven Anlageergebnisses (CHF 1.3 Mrd.) und der von der IV bezahlten Schuldzinsen über CHF 51 Mio. kam das Betriebsergebnis der AHV 2020 bei CHF 1.9 Mrd. zu liegen.

Jahresergebnis 2020 der beruflichen Vorsorge

Dossier: Jahresergebnisse der beruflichen Vorsorge

Im Jahr 2020 waren 4.4 Mio. Personen in der beruflichen Vorsorge der Schweiz versichert, 2.5 Mio. Männer und 1.9 Mio. Frauen und somit insgesamt 1.3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Pensionskassen zahlten gut 840'000 jährliche Altersrenten mit einer durchschnittlichen Höhe von CHF 28'618 aus, 46'900 Personen wählten bei ihrer Pensionierung 2020 eine Kapital- oder Teilkapitalauszahlung von durchschnittlich CHF 211'038. Der Anteil Auszahlungen nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 7.9 Prozent zu.
Alle 1434 Pensionskassen zusammen verzeichneten eine Bilanzsumme von CHF 1063 Mrd. und erwirtschafteten ein Nettoergebnis von CHF 43.5 Mrd. Unterdeckung bestand weiterhin vor allem bei den 71 öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen; bei diesen belief sie sich auf CHF 31.9 Mrd., während sie bei den 1363 privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen CHF 0.5 Mrd. betrug.

Im Mai 2021 veröffentlichte die OAK BV ihren Bericht zur finanziellen Lage der beruflichen Vorsorge 2020. Das Jahr sei zwar geprägt gewesen von der Covid-19-Pandemie, nach einem anfänglichen Einbruch der Aktienmärkte hätten sich diese aber wieder erholt und seien in der Folge relativ stabil geblieben. Bei einem Mindestzinssatz von 1 Prozent wurden die BVG-Altersguthaben durchschnittlich mit 1.84 Prozent (ohne Staatsgarantie und Versicherungslösung) bzw. 2.1 Prozent (mit Staatsgarantie) verzinst, was eine Reduktion im Vergleich zum Vorjahr (2.4% bzw. 2.8%) darstellte. Wie im Vorjahr lag der Anteil Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie mit einer Unterdeckung bei 1 Prozent, bei den Vorsorgeeinrichtungen mit Staatsgarantie bei 80 Prozent. Die Vorsorgeeinrichtungen erwirtschafteten eine Netto-Vermögensrendite von 4.4 Prozent (bzw. 4.2% bei Vorsorgeeinrichtungen mit Staatsgarantie), wodurch der durchschnittliche Deckungsgrad auf 113.5 Prozent anstieg (85.8% bei Vorsorgeeinrichtungen mit Staatsgarantie). Die durchschnittlichen künftigen Zinsversprechen stiegen auf 2.5 Prozent (bzw. 2.6%), die technischen Zinssätze auf 1.76 Prozent (bzw. 1.99%). Erneut ging überdies die Anzahl Vorsorgeeinrichtungen in der zweiten Säule zurück, sie sank von 1'552 auf 1'484.

Jahresergebnis 2020 der IV

Dossier: Jahresergebnisse der IV

Im Februar 2021 berichtete die Compenswiss, dass der AHV/IV/EO-Ausgleichsfonds trotz starker Corona-bedingter Turbulenzen auf den Finanzmärkten im Jahr 2020 eine Nettorendite von 5.2 Prozent erzielt hatte. Diese lag damit zwar deutlich unter derjenigen des Vorjahrs von 10.2 Prozent, jedoch hatte der Fonds Ende März 2020 nach dem Einbruch an den Finanzmärkten noch einen Verlust von -10 Prozent aufgewiesen. Im Frühjahr hatte die Compenswiss darum das Liquiditätsniveau des Fonds erhöht, um ihre Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllen zu können.
Anders als die AHV musste die IV 2020 ein negatives Umlageergebnis von CHF -431 Mio. hinnehmen, wie die Compenswiss im April 2021 bekannt gab. Diesen Verlust vermochte auch das positive Anlageergebnis von CHF 164 Mio. nicht zu kompensieren, womit das IV-Betriebsergebnis bei CHF -267 Mio. zu liegen kam. Folglich konnte die Schuld bei der AHV, für welche die IV im Jahr 2020 überdies CHF 51 Mio. an Zinsen bezahlen musste, im Jahr 2020 nicht weiter abgebaut werden und lag weiterhin bei CHF 10.3 Mrd.
Gemäss der im Mai 2021 erschienenen IV-Statistik richtete die IV im Jahr 2020 Leistungen an 450'000 Personen und Geldleistungen über CHF 6.6 Mrd. aus.

Jahresergebnis 2020 der Erwerbsersatzordnung

Dossier: Jahresergebnisse der EO

Im Februar 2021 berichtete die Compenswiss, dass der AHV/IV/EO-Ausgleichsfonds trotz starker Corona-bedingter Turbulenzen auf den Finanzmärkten im Jahr 2020 eine Nettorendite von 5.22 Prozent erzielt hatte. Diese lag damit zwar deutlich unter derjenigen des Vorjahrs von 10.22 Prozent, jedoch hatte der Fonds Ende März 2020 nach dem Einbruch an den Finanzmärkten noch einen Verlust von -10 Prozent aufgewiesen. Im Frühjahr hatte die Compenswiss darum das Liquiditätsniveau des Fonds erhöht, um die Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen sicherzustellen.
Im Gegensatz zur IV erzielte die EO im Jahr 2020 überdies ein positives Umlageergebnis, wie die Compenswiss im April 2021 bekannt gab. Mit CHF 134 Mio. kam dieses gar höher zu liegen als im Vorjahr (CHF 53 Mio.). Zusammen mit CHF 50 Mio. aus dem EO-Anlagefonds betrug das Betriebsergebnis der EO 2020 somit CHF 184 Mio.

Ausgaben für Ergänzungsleistungen (EL) 2020

Dossier: Finanzielle Situation der Ergänzungsleistungen (ab 2013)

Die Anzahl Ergänzungsleistungsbeziehende lag Ende 2020 bei 341'700 Personen oder rund 17 Prozent der AHV- und IV-Rentnerinnen und -Rentner. Die Zahl der EL-Beziehenden hatte im Vergleich zum Vorjahr um 1.4 Prozent zugenommen. Besonders stark auf Ergänzungsleistungen angewiesen waren IV-Beziehende, von denen im Jahr 2020 49.3 Prozent EL erhielten. Stabil blieb der Anteil an AHV-Rentnerinnen und -Rentnern mit EL, er lag wie im Vorjahr bei 12.7 Prozent. Das BSV wies in seinem Bericht vom Juni 2021 aber auch auf eine grosse Dynamik bei der EL hin: So schieden 2020 9 Prozent des Gesamt-Bestandes aus dem EL-System aus, während gleichzeitig 10 Prozent neu hinzukamen. Noch etwas stärker als der Bestand an EL-Beziehenden wuchsen 2020 die Ausgaben der EL an (3.3%), was insbesondere auf den Anstieg bei der EL zur AHV (3.6%) zurückzuführen war. Dabei stellten rund 40 Prozent der EL-Ausgaben heimbedingte Mehrkosten dar. So erhielten Personen, die Zuhause lebten, EL in der Höhe von durchschnittlich CHF 1'200 pro Monat; im Heim lebende Personen erhielten durchschnittlich CHF 3'400 pro Monat.