Jahresergebnis 1992 der Arbeitslosenversicherung

Der für 1993 errechnete Fehlbetrag von 1,5 Mia Fr. im Ausgleichsfonds der ALV führte zu einer heftigen Kontroverse zwischen Bund und Kantonen. Das geltende Gesetz schreibt vor, dass Bund und Kantone die ALV zu gleichen Teilen mit Darlehen unterstützen müssen, wenn die Mittel des Ausgleichsfonds erschöpft sind und die Beiträge der Sozialpartner den Maximalsatz erreicht haben. Die Kantone erklärten sich ausserstande, in nützlicher Frist die notwendigen Gelder zu beschaffen, der Bund seinerseits wollte die Kantone nicht aus der Pflicht entlassen. Schliesslich einigte man sich darauf, dass der Bund die Darlehensmittel auch für die Kantone am Kapitalmarkt aufnehmen und den Kantonen dafür ein halbes Prozent Zins verrechnen wird.

Jahresergebnis 1994 der Arbeitslosenversicherung

Die Schulden der Arbeitslosenversicherung wuchsen im Berichtsjahr auf den Rekordstand von 6,3 Mia. Fr. an (1993: 4,1 Mia. Fr.). Die laufende Rechnung schloss mit einem Defizit von 2,24 Mia. Fr. und damit um 190 Mio. Fr. besser als im Vorjahr ab. Bei einem Jahresmittel von rund 171'000 Erwerbslosen und einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 4,7% wurden 1994 insgesamt 4,2 Mia. Fr. an Arbeitslosenentschädigungen ausbezahlt (1993: über 4,3 Mia. Fr.). Für Kurzarbeits- und Schlechtwetterentschädigung wurden 530 Mio. Fr. (880 Mio. Fr.) und für Insolvenzentschädigungen 61 Mio. Fr. (66 Mio. Fr.) ausgeschüttet. Die Präventivmassnahmen schlugen mit 322 Mio. Fr. zu Buche gegenüber 137 Mio. Fr. im Vorjahr. Allein für die Verzinsung der gewährten Darlehen mussten 238 Mio. Fr. aufgewendet werden. Die gesamten Ausgaben der ALV beliefen sich auf 6,13 Mia. Fr. (1993: 6,2 Mia.), die Erträge stiegen - als erstes Zeichen des einsetzenden Aufschwungs - von 3,77 auf 3,89 Milliarden Franken.

Jahresergebnis 1995 der Arbeitslosenversicherung

Dank der im Vorjahr vom Parlament im Rahmen der dringlichen Entlastungen im Voranschlag 1995 beschlossenen Erhöhung des Beitragssatzes für die Lohnsummen bis 97'200 Fr. von 2% auf 3% und aufgrund tieferer Arbeitslosenzahlen schrieb die ALV erstmals seit fünf Jahren wieder schwarze Zahlen und schloss mit einem Überschuss von rund einer Viertelmilliarde Franken ab. Zusammen mit dem ab 1996 erhobenen Solidaritätsbeitrag von einem Prozent auf den Einkommen zwischen 97'200 und 243'000 Fr. dürfte damit Ende 1998 wie vorgesehen der aufgelaufene Fehlbetrag abgetragen sein. Mit der Neuausrichtung der ALV - insbesondere mit dem Wechsel von passivem Taggeldbezug zu aktiver Arbeitsmarktpolitik - wird sich aber eine Neuverschuldung ergeben, die nicht abgesichert ist. Gemäss BIGA-Direktor Nordmann befasst sich deshalb eine Arbeitsgruppe mit neuen Möglichkeiten der ALV-Finanzierung. Die Arbeiten müssten mit den Neuberechnungen aller Sozialwerke im EDI koordiniert werden, namentlich mit Rücksicht auf einen mehrheitstauglichen Einnahmenmix aus Lohnabzügen und Steuererhöhungen.

Jahresergebnis 1998 der Arbeitslosenversicherung

Die erfreuliche Entwicklung bezüglich der Arbeitslosigkeit führte zu einem gegenüber dem Vorjahr günstigeren Rechnungsabschluss der Arbeitslosenversicherung (ALV). Der Gesamtaufwand sank von 8,4 auf 6,7 Mia. Fr., der Fehlbetrag entsprechend von 2,3 auf 0,3 Mia. Fr. Gemäss ersten provisorischen Zahlen des BWA bezogen im Berichtsjahr 10,7% Personen weniger als im Vorjahr Arbeitslosengelder. Die Bezugstage sanken um 18,9% und die durchschnittliche Bezugsdauer nahm um 8,7% ab.

Jahresergebnis 1999 der Arbeitslosenversicherung

Die ALV schrieb erstmals seit 1995 wieder schwarze Zahlen. Ausgaben von 5,33 Mia Fr. standen Einnahmen von 6,65 Mia Fr. gegenüber. Der Überschuss betrug somit 1,32 Mia Fr. Die Schuld der ALV bei Bund und Kantonen verringerte sich dank dem positiven Resultat um rund eine auf 7,8 Mia Fr.

Jahresergebnis 2003 der Arbeitslosenversicherung

Die Wirtschaftsflaute zeigte auch Auswirkungen auf die Rechnung der Arbeitslosenversicherung. Gemäss ersten Schätzungen des Seco schloss das Rechnungsjahr bei Prämieneinnahmen von CHF 5,7 Mrd. (2002: CHF 6,8 Mrd.) und einem Gesamtertrag von CHF 6,4 Mrd. (CHF 7,2 Mrd.) sowie einem Gesamtaufwand von CHF 7,2 Mrd. (CHF 5,2 Mrd.) mit einem Aufwandüberschuss von CHF 0,8 Mrd. (2002: Ertragsüberschuss CHF 2,0 Mrd ab.

Jahresergebnis 2012 der Arbeitslosenversicherung

Das im April des Vorjahres eingeführte revidierte Arbeitslosenversicherungsgesetz zeigte im Berichtsjahr erstmals Wirkung. Gemäss Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco sparte der Bund in zwölf Monaten rund 350 Mio. Franken. Zudem blieb die Anzahl Arbeitsloser, die sich nach der Aussteuerung auf dem Sozialamt anmeldeten, geringer als erwartet.

Im April publizierte Kennzahlen zeigten, dass 2012 bei der Arbeitslosenversicherung (ALV) im Jahresdurchschnitt 125'594 Personen registriert waren, was einer Quote von 2,9% entspricht. Bei Gesamtaufwendungen von rund CHF 5,78 Mrd. und Einnahmen von rund 6,94 Mrd. resultierte ein Überschuss von CHF 1,16 Mrd., womit ein Darlehen von 1 Mrd. an den Bund zurückbezahlt werden konnte. Die Schulden der ALV belaufen sich damit noch auf CHF 5 Mrd.

Rechnungssaldo 2013 der Arbeitslosenversicherung

Bei der Arbeitslosenversicherung standen 2013 Einnahmen von rund CHF 6,9 Mrd. (- 1% im Vergleich zum Vorjahr) Ausgaben von rund CHF 6,3 Mrd. (+ 8,7%) gegenüber; es resultierte ein Rechnungssaldo von CHF 587 Mio. Der grösste Teil der Einnahmen stammte von Beiträgen der Versicherten und Arbeitgeber, 9% stammten von der öffentlichen Hand. Die Verwaltungs- und Durchführungskosten machten 10,7% der Gesamtausgaben aus.

Jahresergebnis 2014 der Arbeitslosenversicherung

Im Jahr 2014 hatte die Arbeitslosenversicherung ein Total von CHF 7,26 Mrd. an Einnahmen aus Beiträgen der Versicherten und der Arbeitgeber, Beiträgen der öffentlichen Hand und weiteren Quellen erwirtschaftet, ein Zuwachs um rund 2,6% gegenüber dem Vorjahr. Die Ausgaben dagegen waren gegenüber 2013 kaum angestiegen und beliefen sich auf CHF 6,523 Mrd. Damit ergab sich ein positives Ergebnis von CHF 737 Mio. für 2014. 302'900 Personen hatten zu irgend einem Zeitpunkt im Jahr 2014 Leistungen der Arbeitslosenversicherung bezogen, und zwar für eine Dauer von im Schnitt 92 Tagen.

Jahresergebnis 2015 der Arbeitslosenversicherung

Dossier: Ergebnisse der Sozialversicherungen 2015

Die Jahresrechnung 2015 der Arbeitslosenversicherung (ALV) wies einen Überschuss von CHF 0.61 Mrd. bei einem Gesamtertrag von CHF 7.42 Mrd. und einem Gesamtaufwand von CHF 6.81 Mrd. auf. Dadurch konnten Darlehen von CHF 0.7 Mrd. zurückbezahlt werden, womit die Darlehensschulden Ende 2015 bei CHF 2.6 Mrd. zu liegen kamen. 2015 waren durchschnittlich 142'810 Arbeitslose bei der ALV registriert, was ungefähr der Arbeitslosenquote des Vorjahrs entspricht (2015: 3.3%, 2014: 3.2%). Am stärksten angestiegen gegenüber dem Vorjahr waren die Kurzarbeitsentschädigungen (von CHF 47.7 Mio. auf CHF 96.3 Mio.), die sich in etwa verdoppelt hatten. Dennoch lag die Höhe dieser Entschädigungen noch deutlich unter den Rekordwerten von 2009, als sie knapp CHF 1 Mrd. ausmachten. Ohnehin stellten sie verglichen mit den Arbeitslosenentschädigungen in der Höhe von CHF 5.9 Mrd. einen vergleichsweise kleinen Posten dar. Letztere waren verglichen mit dem Jahr 2014 um 5.6 Prozent angestiegen.

Jahresergebnis 2016 der Arbeitslosenversicherung

Dossier: Ergebnisse der Sozialversicherungen 2016

Die Arbeitslosenversicherung (ALV) verzeichnete in der Jahresrechnung 2016 einen Überschuss von CHF 156 Mio., wobei Einnahmen in der Höhe von CHF 7.58 Mrd. Ausgaben von CHF 7.42 Mrd. gegenüberstanden. Damit konnten der Bundestresorerie Darlehen in der Höhe von CHF 100 Mio. zurückbezahlt werden. Die Einnahmen nahmen gegenüber 2015 um 3.1 Prozent zu, die Ausgaben um 5.4 Prozent. Die Anzahl bei der ALV registrierter Arbeitsloser stieg gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent an (2016: 149'317, 2015: 142'810), die Arbeitslosenquote blieb jedoch in etwa stabil (3.3 Prozent). Folglich zahlte die ALV auch einen höheren Absolutbetrag an Arbeitslosenentschädigungen aus (2016: CHF 5.66 Mrd., 2015: CHF 5.18 Mrd.). Deutlich stiegen wie bereits im Vorjahr die Ausgaben für Kurzarbeitsentschädigungen an (2016: CHF 143 Mio., 2015: CHF 96 Mio., 2014: CHF 48 Mio.).

Jahresergebnis 2017 der Arbeitslosenversicherung

Dossier: Ergebnisse der Sozialversicherungen 2017

Der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung verzeichnete 2017 einen Überschuss von CHF 401 Mio. (2016: CHF 156 Mio.) und übertraf damit das Budget 2017 um CHF 150 Mio. Dadurch konnten der Bundestresorie Darlehen in der Höhe von CHF 300 Mio. zurückbezahlt werden. Der Gesamtaufwand von CHF 7.32 Mrd. (2016: CHF 7.42 Mrd.) bestand hauptsächlich aus den Arbeitslosenentschädigungen in der Höhe von CHF 5.53 Mrd., die im Vergleich zum Vorjahr (2016: 5.66 Mrd.) gesunken waren. Gleichzeitig war die durchschnittliche Anzahl bei der ALV registrierter Arbeitsloser gegenüber dem Vorjahr von 149’317 oder 3.3 Prozent der Gesamtbevölkerung auf 143’142 oder 3.2 Prozent gesunken. Die übrigen Kostenpunkte für arbeitsmarktliche Massnahmen (2017: CHF 637 Mio., 2016: CHF 636 Mio.), bilaterale Abgeltungen (2017: CHF 243 Mio., 2016: 212 Mio.) sowie Verwaltungskosten (2017: CHF 728 Mio., 2016: 719 Mio.) fielen grösstenteils in ähnlicher Grössenordnung aus wie in den Jahren zuvor, einzig die Kurzarbeitsentschädigungen (2017: CHF 91 Mio., 2016: CHF 143 Mio.) und die Schlechtwetterentschädigungen (2017: CHF 55 Mio., 2016: CHF 24 Mio.) sanken respektive stiegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich, machten jedoch nur einen kleinen Anteil des Gesamtbetrags aus.

Jahresergebnis 2018 der Arbeitslosenversicherung

Dossier: Ergebnisse der Sozialversicherungen 2018

Noch grösser als in den Vorjahren (z.B. 2017) fiel der Überschuss des Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung 2018 aus: Sie verzeichnete in diesem Jahr CHF 1.17 Mrd. mehr an Einnahmen, als sie Ausgaben getätigt hatte. Sie schnitt damit deutlich besser ab, als im Budget 2018 erwartet worden war. Im Vergleich zum Vorjahr war der Gesamtertrag leicht gestiegen (2018: CHF 7.86 Mrd., 2017: 7.72 Mrd.), den Unterschied machten jedoch die deutlich gesunkenen Gesamtaufwendungen (2018: 6.69 Mrd., 2017: 7.32 Mrd.). Erklärt werden kann dies durch die vergleichsweise tiefe Zahl an Arbeitslosen, die im Jahresdurchschnitt bei der ALV registriert waren: 2017 belief sich diese Zahl auf 143’142 oder 3.2 Prozent der Bevölkerung, 2018 nur noch auf 118’103 Arbeitslose oder 2.6 Prozent. Im Laufe des Jahres vermeldeten entsprechend auch die Medien, dass die Arbeitslosenquote einen Tiefststand erreicht habe. Im Juni 2018 betrug diese gar nur 2.4 Prozent, was gemäss Tages-Anzeiger einen Zehnjahrestiefststand markierte. Mit diesem Überschuss konnte die ALV schliesslich Darlehen von CHF 1.1 Mrd. an die Bundestresorie zurückzahlen; die Darlehensschulden betragen nun insgesamt noch CHF 1.1 Mrd. und sollten gemäss SECO bis Ende 2019 vollständig zurückbezahlt werden können.

Jahresergebnis 2020 der Arbeitslosenversicherung

Dossier: Ergebnisse der Sozialversicherungen 2020

Das Jahresergebnis 2020 der Arbeitslosenversicherung war stark von der Corona-Pandemie geprägt. Zusätzlich zu den rund CHF 8 Mrd., welche die ALV wie in den Jahren zuvor an Arbeitslosenentschädigungen (CHF 6.4 Mrd.), arbeitsmarktlichen Massnahmen (CHF 590.8 Mio.) sowie diversen weiteren Leistungen (CHF 248.9 Mio.) auszahlte, und zu den Verwaltungskosten (CHF 853.5 Mio.) fielen 2020 auch CHF 10.8 Mrd. an grösstenteils Corona-bedingten Kurzarbeitsentschädigungen an – im Vorjahr waren lediglich CHF 27 Mio. an KAE ausbezahlt worden. Da jedoch der Bund die KAE-Ausgaben für das Jahr 2020 vollständig übernahm, erzielte die Arbeitslosenversicherung 2020 bei einem Gesamtertrag von CHF 19.0 Mrd. und Gesamtaufwendungen von CHF 18.9 Mrd einen Überschuss von CHF 140 Mio.