Die Grünen büssten 2025 in allen Kantonen, in denen Parlamentswahlen stattfanden, Sitze ein (SO -1, VS -5, NE -4, JU -3). Mit insgesamt 13 Sitzverlusten waren sie wie schon im Vorjahr die Partei mit den landesweit grössten Einbussen. Den Hauptgrund dafür sahen Medienkommentare darin, dass der Klima- und Umweltschutz in der öffentlichen Wahrnehmung gegenüber anderen Themen an Bedeutung verloren habe; weil die Grünen nach wie vor primär mit diesem Thema in Verbindung gebracht würden, zahlten sie (und die Grünliberalen) den elektoralen Preis dafür. Bei den Regierungsratswahlen standen sich ein Sitzgewinn in Neuenburg und ein Verlust in Solothurn gegenüber, in Genf konnten die Grünen ihren Sitz in einer Ersatzwahl verteidigen. An der Abstimmungsurne blieb die Umweltverantwortungsinitiative der Jungen Grünen chancenlos. Ein Lichtblick war für die Partei das Zustandekommen ihrer Solarinitiative.
In der Vernehmlassung zu den Bilateralen III sprachen sich die Grünen dezidiert zugunsten des Vertragspakets aus, wandten sich allerdings gegen bestimmte Elemente der inländischen Umsetzungsgesetzgebung – darunter die Schutzklausel bei der Zuwanderung und die inländische Umsetzung des Stromabkommens, in der sie einen Rückschritt für den Ausbau der erneuerbaren Energien sahen. Als zusätzliches Argument für die Bilateralen III und generell für engere Beziehungen zur EU dienten den Grünen die von den USA verhängten Zölle. Als Reaktion darauf forderten sie auch Retorsionsmassnahmen wie die Einführung einer Digitalsteuer auf US-amerikanische Tech-Firmen und einen Abbruch der Beschaffung der F-35-Kampfjets. Die Zoll-Einigung vom November bezeichneten die Grünen – in Anlehnung an die SVP-Rhetorik gegen die EU-Verträge – als «Unterwerfungsvertrag», der die Interessen von Landwirtschaft und Konsumierenden opfere. Auch in weiteren Themen wie etwa dem von ihnen abgelehnten Entlastungspaket 27 versuchten sich die Grünen mit teils markiger Kritik am Bundesrat als «grösste Oppositionspartei» zu profilieren. Dabei erneuerten sie ihr Ziel, mittelfristig selbst in die Regierungsverantwortung einbezogen zu werden.