Die Befürworter der Senkung des Stimmrechtsalters auf 18 Jahre konnten im Berichtsjahr mehrheitlich Erfolge verzeichnen. In Bern und Uri stimmte der Souverän einer Senkung auf kantonaler Ebene zu, und in Graubünden hiess das Volk die fakultative Einführung auf Gemeindeebene gut. Für die gemeindeweise Einführung sprachen sich auch die Kantonsparlamente Solothurns und des Aargaus aus; die St. Galler Stimmberechtigten lehnten hingegen diese von keiner Partei bekämpfte Neuerung ab. Auf nationaler Ebene setzten sich gleich fünf Nationalräte mit parlamentarischen Initiativen für das Stimmrechtsalter 18 ein: Büttiker (fdp, SO; Pa.Iv. 89.223), Brélaz (gp, VD; Pa.Iv. 89.224), Segond (fdp, GE; Pa.Iv. 89.225), Ziegler (sp, GE; Pa.Iv. 89.226) und Ruf (na, BE; PI 89.228). Die zuständige vorberatende Kommission sprach sich mit 15 zu 0 Stimmen dafür aus und machte sich an die sofortige Ausarbeitung eines Beschlussentwurfes zuhanden des Parlaments. Dank diesem beschleunigten Verfahren soll das Volk im Sinne eines «Geschenks an die Jugend» im Jahr der Zentenarfeier darüber abstimmen können.
Dossier: Stimmrechtsalter 18- Schlagworte
- Datum
- 29. November 1989
- Prozesstyp
- Parlamentarische Initiative
- Akteure
- Quellen
-
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- Bund, 25.1., 10.5., 22.11. und 27.11.89.; LNN, 1.3. und 6.3.89.; NZZ, 27.2. und 6.3.89.; SZ, 29.11.89.; AT, 16.6. und 25.10.89.; SGT, 21.2. und 5.6.89.
- Verhandl. B. vers., 1989, II, S. 24 f.
von Hans Hirter
Aktualisiert am 26.08.2024
Aktualisiert am 26.08.2024