Volksinitiative «Wer mit Bargeld bezahlen will, muss mit Bargeld bezahlen können!»

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Knapp einen Monat nach Zustandekommen der Bargeld-Initiative im Februar 2023 lancierte die Freiheitliche Bewegung Schweiz (FBS) im März 2023 die «Bargeld-Initiative ll». Mit der zunehmenden Verschiebung auf bargeldlose Zahlungsmittel befürchtete das dreizehnköpfige Initiativkomitee eine Ausgrenzung von behinderten, älteren und sehr jungen Menschen sowie von Personen, die lieber mit Bargeld bezahlen möchten. Dies stehe im Widerspruch zu den Menschenrechten und zur individuellen Freiheit, argumentierte Richard Koller, Präsident der FBS. Die Freiheitliche Bewegung sehe sich deshalb dazu verpflichtet, durch zwei Initiativen den dauerhaften Schutz des Bargelds zu erreichen: Mit der ersten Bargeld-Initiative wolle man die ausreichende, vom Bund zur Verfügung zu stellende Menge an Bargeld sowie einen Schutzmechanismus vor allfälligen Währungswechseln in der Verfassung verankern. Die neue Initiative, welche den Titel «Wer mit Bargeld bezahlen will, muss mit Bargeld bezahlen können!» (kurz: «Ich-zahle-bar») trage, verlange nun die Schaffung von konkreten Vorschriften zur Versorgung und Akzeptanz des Bargelds. Demnach müsste der Bund sicherstellen, dass ausreichend Möglichkeiten zum Bargeldbezug geboten und in öffentlichen Diensten wie dem öffentlichen Verkehr, im Detailhandel sowie in anderen Dienstleistungen genügend Möglichkeiten zur Barzahlung gewährleistet werden. Weiter müsste garantiert werden, dass Bargeld gegenüber bargeldlosen Alternativen nicht benachteiligt werden und keine geringere Kaufkraft als bargeldlose Alternativen haben darf. Die Sammelfrist der «Ich-zahle-bar»-Initiative läuft von März 2023 bis September 2024.

Dossier: Schutz des Bargelds in der Schweiz

Kurz nach Ablauf der Sammelfrist im September 2024 informierte die Bundeskanzlei, dass die Volksinitiative «Wer mit Bargeld bezahlen will, muss mit Bargeld bezahlen können!» im Sammelstadium gescheitert war. Zur verwandten «Bargeld ist Freiheit»-Initiative, die ebenfalls aus der Feder der Freiheitlichen Bewegung Schweiz stammte, legte der Bundesrat indes bereits im Juni 2024 eine Botschaft sowie einen direkten Gegenvorschlag vor.

Dossier: Schutz des Bargelds in der Schweiz