In der Sommersession 2020 beugte sich der Ständerat über eine Motion Dittli (fdp, UR), welche darauf abzielte, die Luftrettung auch bei schlechtem Wetter zu ermöglichen. Der Motionär forderte den Bundesrat auf, die Rahmenbedingungen zur Luftrettung zu überarbeiten und in diesem Zusammenhang das Low Flight Network (LFN) fertigzustellen. Dieses stellt laut Motionär ein satellitengestütztes Luftstrassennetz für Helikopter dar, welches den entsprechenden Verkehr auch bei schlechten Sicht- und Wetterverhältnissen ermöglicht. In der Ratsdebatte anerkannte Bundesrätin Simonetta Sommaruga die Wichtigkeit des LFN und hob hervor, dass dieses in seiner Grundstruktur bereits genutzt werde. Das zentrale Problem bei der Nutzung und der vollständigen Implementierung des LFN bestehe aber in der allfälligen finanziellen Beteiligung des Bundes, wobei eine Finanzierung über das UVEK und die Spezialfinanzierung Luftverkehr ausgeschlossen sei. Trotzdem sei der Bund bereit «seinen Beitrag zu leisten», so Bundesrätin Sommaruga. Für die Bereitstellung von Subventionen müsse jedoch zuerst eine entsprechende Rechtsgrundlage ausgearbeitet werden, wobei dies momentan im Rahmen eines Sicherheitsverbundes zwischen Bund und Kantonen abgeklärt werde. Der Bundesrat empfahl den Vorstoss zur Ablehnung, da das Projekt ungeachtet der Motion bis Ende 2020 fertiggestellt werde, wie Bundesrätin Sommaruga erläuterte. Der Ständerat kam dieser Empfehlung nicht nach und nahm die Motion einstimmig an.

In der Wintersession 2020 nahm auch der Nationalrat den Vorstoss ohne Gegenstimme bei zwei Enthaltungen an. Die Motion wurde somit an den Bundesrat überwiesen.