Die APK-NR beabsichtigte mit einer im Oktober 2024 eingereichten Motion, den Bundesrat mit der Durchführung eines Friedensforums für Bergkarabach zu betrauen. Das Ziel dieser Konferenz sei ein offener Dialog zwischen Aserbaidschan und Vertretenden von Bergkarabach-Armenien sowie schliesslich die Möglichkeit der Rückkehr der aus Bergkarabach vertriebenen Armenierinnen und Armeniern. Die im Rahmen der OSZE zuständige Minsker-Gruppe sei aufgrund geopolitischer Spannungen derzeit nicht in der Lage, zwischen den Parteien zu vermitteln. Daher sei eine neue Initiative unerlässlich und die Schweiz habe sich bereits in der Vergangenheit als fähige und neutrale Vermittlerin bewiesen. Die Kommissionsmehrheit argumentierte zudem, dass die Rückkehr der historisch ansässigen armenischen Bevölkerung in Bergkarabach bereits vom internationalen Gerichtshof der UNO sowie vom EU-Parlament gefordert worden sei.
Der Bundesrat sowie eine Minderheit Büchel (svp, SG) beantragten die Ablehnung der Motion. Diese beiden Seiten betonten im Rat in der Wintersession 2024, dass die Schweiz mit ihren guten Diensten jederzeit für Friedensgespräche zur Verfügung stehe und diese schon mehrfach angeboten habe. Der Wille für international begleitete Gespräche müsse aber von den beiden Parteien kommen. Diese zögen es jedoch derzeit vor, bilateral zu verhandeln. Die Organisation eines Friedensforums könne in der aktuellen Situation, in der ein fragiler Friede herrsche, sogar kontraproduktiv wirken.
Anschliessend nahm der Nationalrat die Motion mit 96 zu 80 Stimmen und 16 Enthaltungen an. Die Nein-Stimmen stammten von der geschlossen stimmenden GLP-Fraktion, der grossen Mehrheit der FDP.Liberalen-Fraktion, von der Mehrheit der SVP-Fraktion sowie von einigen Mitgliedern der Mitte-Fraktion.