Dass der Zusammenhang zwischen Umwelt und Gesundheit in die Strategie zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten (NCD-Strategie) aufgenommen werden soll, war Inhalt einer Motion Python (gp, VD), mit der sich der Nationalrat in der Herbstsession 2024 befasste. Da die Motionärin mittlerweile aus der grossen Kammer ausgeschieden war, vertrat Léonore Porchet (gp, VD) das Anliegen. Sie erklärte, dass sich unter anderem die Zunahme von Autismus, ADHS, Krebs und Fertilitätsstörungen auf chemische Schadstoffe und endokrine Disruptoren in der Umwelt zurückführen lasse. Endokrine Disruptoren sind Stoffe, die das Hormonsystem stören und biologische Funktionen beeinflussen können. Obschon diese Art von Umweltverschmutzung allgegenwärtig sei, würden deren Auswirkungen auf die Gesundheit in der NCD-Strategie vernachlässigt. Zum besseren Schutz der Bevölkerung sei eine stärkere Berücksichtigung angezeigt. Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider empfahl die Motion indes zur Ablehnung. Zwar könnten Umweltverschmutzungen und schädliche Substanzen in der Umwelt einen Einfluss auf die Entstehung nichtübertragbarer Krankheiten haben, die wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich kausaler Zusammenhänge seien bislang jedoch unzureichend. Zudem existierten genügend Schutzmassnahmen in den bestehenden Gesetzen – namentlich im USG, ChemG und im LMG. Zudem liege der Schwerpunkt der NCD-Strategie auf individuellen Verhaltensweisen – sprich auf Ernährung, Bewegung und dem Verzicht auf Rauchen und Alkohol. Während bei diesen am ehesten positive Ergebnisse erzielt werden könnten, verspreche man sich von Massnahmen zur Reduktion der Umweltbelastung nur einen geringen Mehrwert für die Prävention. Mit 119 zu 71 Stimmen (bei 1 Enthaltung) lehnte der Nationalrat den Vorstoss ab, wobei sich die bürgerlichen Fraktionen der SVP, FDP und der Mitte gegen die restlichen Fraktionen durchzusetzen vermochten.