Im Mai 2023 lancierte der zivilgesellschaftliche Verein Aktion Vierviertel, unterstützt von der Stiftung für direkte Demokratie, Campax, der Operation Libero sowie der SP und den Grünen, die Volksinitiative «Für ein modernes Bürgerrecht» (Demokratie-Initiative). Die Initiative verlangt, dass Ausländerinnen und Ausländer nach fünf Jahren Aufenthalt in der Schweiz und mit Grundkenntnissen einer Landessprache einen Anspruch auf Einbürgerung erhalten sollen. Davon ausgenommen wären Personen mit rechtskräftigen längerfristigen Freiheitsstrafen und Gefährdungspotenzial für die innere und äussere Sicherheit der Schweiz. An der zur Lancierung des Volksbegehrens einberufenen Medienkonferenz wiesen Angehörige des Initiativkomitees auf diesen notwendigen «Paradigmenwechsel im Schweizer Bürgerrecht» hin, um die Schweizer Demokratie diverser und repräsentativer zu gestalten. So habe rund ein Viertel der Einwohnenden keinen Schweizer Pass und die Einbürgerungsverfahren seien heute oft langwierig und willkürlich. Das Initiativkomitee hat bis am 23. November 2024 Zeit, die notwendigen Unterschriften für sein Anliegen zu sammeln.

Mitte November wurde die Volksinitiative «Für ein modernes Bürgerrecht (Demokratie-Initiative)» mit 104'782 Unterschriften, wovon deren 104'569 gültig waren, eingereicht. Die Bundeskanzlei bestätigte kurz darauf das Zustandekommen des Volksbegehrens. Der Einreichung ging eine turbulente Schlussphase im Sammelstadium voraus, welche zeitlich mit der medialen Diskussion um mutmasslich missbräuchliche Unterschriftensammlungen durch kommerzielle Firmen zusammenfiel. Die Aktion Vierviertel betonte daraufhin in einem Artikel der WOZ, keine kommerziellen Anbieter zur Unterschriftensammlung beigezogen zu haben. Der Verein bekundete jedoch Mühe, genügend Unterschriften zu sammeln, was mitunter an der ungenügenden Unterstützung der SP, der Grünen und der Gewerkschaften gelegen habe.