2005 bestellten die Wahlberechtigten von fünf Kantonen (Aargau, Genf, Neuenburg, Solothurn, Wallis) ihre Parlamente neu. Zu verteilen waren 585 Sitze, wobei Aargau und Solothurn ihre Legislativen von 200 auf 140 resp. von 144 auf 100 Abgeordnete verkleinerten. Obschon 104 Mandate weniger zu vergeben waren, konnten die Grünen ihre Vertretung nicht nur relativ (um +2.9%) ausbauen, sondern auch – und dies als einzige Partei – in absoluten Zahlen, und zwar von 26 (von 689) auf 39 (von 585) Sitze: In Genf legten sie fünf Sitze zu, in Neuenburg und in Solothurn je drei, im Wallis zwei und im Aargau konnten sie ihren Besitzstand wahren. Alle Bundesratsparteien mussten hingegen – in absoluten Zahlen – Verluste hinnehmen: Die Freisinnigen verloren am meisten Mandate, nämlich insgesamt 54: in Solothurn 23, im Aargau 16, in Neuenburg zehn und im Wallis fünf; einzig in Genf konnten sie ihre Sitze verteidigen. Die SP büsste 18 Sitze ein: zwölf in Solothurn und sechs im Aargau; den zwei Verlusten in Genf stehen jedoch zwei Gewinne in Neuenburg gegenüber, und im Wallis konnte sie ihre Vertretung halten. Die Zahl der christlichdemokratischen Abgeordneten sank um 17: in Solothurn um neun, im Aargau um sechs und im Wallis um zwei. Die SVP musste acht Verluste hinnehmen: 26 im Aargau und vier in Solothurn; in Neuenburg ist sie erstmals und gleich mit 17 Abgeordneten vertreten, zulegen konnte sie auch im Wallis mit vier Sitzen und in Genf mit einem Mandat. Vergleicht man jedoch den Anteil der Sitze pro Partei gemessen an der Gesamtzahl der zu vergebenden Mandate 2001 und 2005, so konnten SVP, CVP und SP ihre Vertretungen leicht ausbauen: die SVP um 1.4 Prozentpunkte, die CVP um ein Prozent und die SP um 0.8 Prozent, die Freisinnigen hingegen stellen im Berichtsjahr fünf Prozent weniger Abgeordnete als noch vier Jahre zuvor.
Bei den kleinen Parteien gehörten die Liberalen und die extreme Linke zu den Verliererinnen: Erstere verloren in Neuenburg gleich zehn Mandate (in Genf und im Wallis konnten sie ihre Sitze halten), während letztere in Genf ihrer 13 Sitze verlustig ging, weil sich die verschiedenen Gruppierungen nicht auf eine gemeinsame Liste einigen konnten und so das nötige Quorum verfehlten. Der EVP gelang es, in Solothurn einen Sitz zu erobern, im Aargau musste sie jedoch einen abgeben. Im Wallis stellen die unabhängigen Christlichsozialen eine Abgeordnete. Die Schweizer Demokraten und die Freiheitspartei sind beide aus dem aargauischen Grossen Rat ausgeschieden. Während erstere jedoch noch in drei kantonalen Legislativen Einsitz nehmen (BE, BL, ZH), ist letztere in keinem einzigen kantonalen Parlament mehr vertreten.
Von den insgesamt 585 in den fünf Kantonen zu vergebenden Parlamentssitzen gingen deren 165 (28.2%) an Frauen (für die jeweiligen Vergleiche wurden während der Legislatur nachgerückte bzw. zurückgetretene Parlamentarierinnen nicht berücksichtigt). Zugenommen hat der Frauenanteil in Genf (+8 Prozentpunkte auf 31%), im Wallis (+7.7% auf 20.8%), im Aargau (+7.4% auf 36.4%) und in Neuenburg (+0.2% auf 29.6%); in Solothurn ist der Anteil der Frauen im Kantonsrat kleiner geworden (–1.6% auf 22.0%). Gesamtschweizerisch am meisten Parlamentarierinnen delegiert der Aargau (36.4%), am wenigsten Glarus (10.0%); der Frauenanteil in den kantonalen Parlamenten insgesamt stieg auf Ende 2005 leicht auf 25.8 Prozent an (2004: 25.1%).