Mitte September 2024 kam eine Motion Wasserfallen (sp, BE) in den Nationalrat, welche die Einführung eines Patientinnen- und Patientenfonds forderte. Da die Motionärin im Vorjahr in den Ständerat gewählt worden war, präsentierte Parteikollegin Barbara Gysi (sp, SG) das Anliegen. Sie erklärte, dass durch medizinische Behandlungen entstandene Schäden oftmals durch das existierende Haftungsrecht nicht genügend abgedeckt würden und entsprechende Verfahren häufig lange dauerten. Bis die Haftungsfrage geklärt sei, könnten mittels des geforderten Fonds Überbrückungsleistungen gezahlt werden. 2015 habe der Bundesrat einen Bericht veröffentlicht, in dem unter anderem Lücken bei der Entschädigung von Patientinnen und Patienten aufgezeigt worden seien, allerdings habe sich diesbezüglich bislang wenig getan. Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider sprach sich gegen den Vorstoss aus. Anstelle eines Fonds solle die Patientensicherheit und die Schadensprävention durch Qualitätsmassnahmen und durch niederschwellige Beratungsangebote gestärkt werden. Der Nationalrat lehnte die Motion mit 131 zu 58 Stimmen (bei 1 Enthaltung) ab. Einzig die Fraktionen der SP und der Grünen stimmten für eine Annahme der Motion.