Ende August lancierte die SVP die im Vorjahr von Nationalrat Blocher (svp, ZH) angekündigte und von den SVP-Delegierten im April beschlossene Volksinitiative zur Verteilung der von der Nationalbank (SNB) nicht mehr benötigten Währungsreserven oder derer Erträge. Sie verlangt, dass diese in vollem Umfang in den Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) zu übertragen sind. Für die am 5. März 1997 vom Bundesrat angekündigte Solidaritätsstiftung würde dabei nichts mehr übrigbleiben. Auch die SP konkretisierte ihre Vorstellungen, was mit diesen Geldern anzufangen sei. Sie ging bei ihren Überlegungen davon aus, dass aus dem Verkauf der nicht mehr benötigten Goldreserven wesentlich mehr als bisher angenommen, nämlich rund CHF 24 Mrd. zur Verfügung stehen werden. Davon möchte sie CHF sieben Mrd. der Solidaritätsstiftung zuweisen und die restlichen CHF 17 Mrd. für die AHV zur Finanzierung des flexiblen Rentenalters verwenden. Die FDP und die CVP stellten sich weiterhin hinter die Idee einer Solidaritätsstiftung, legten sich jedoch bei der Verwendung der restlichen Mittel noch nicht fest. Um ein Absacken des Goldkurses zu vermeiden, verpflichteten sich fünfzehn europäische Notenbanken auf gestaffelte und limitierte Verkäufe von Goldbeständen für die nächsten fünf Jahre, wobei die Verkaufspläne der SNB darin voll berücksichtigt sind und demnach dadurch nicht beeinträchtigt werden.
Dossier: Verwendung der nicht mehr benötigten Goldreserven der SNB- Schlagworte
- Datum
- 28. September 1999
- Prozesstyp
- Volksinitiative
- Akteure
- Quellen
-
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- AZ 23.4. und 28.9.99; BZ, 23.4. und 28.9.99; TA, 26.4.99; Bund, 21.8.99.
- BBl, 1999, S. 5569 ff.
- SNB, Geschäftsbericht, 92/1999, S. 45
von Hans Hirter
Aktualisiert am 17.03.2025
Aktualisiert am 17.03.2025