Dernière mise à jour: 02.08.2018, 12:23

Dossier: Elections fédérales 2015 Sauvegarder en format PDF

Überblick Eidgenössische Wahlen 2015

Die Wahlbeteiligung lag wie schon bei den letzten Wahlen bei 48.5%. Der bisherige, leichte Aufwärtstrend flachte somit 2015 ab. Es blieb aber dabei, dass die Wahlbeteiligung seit den eidgenössischen Wahlen 1995 nie mehr gesunken ist. Insgesamt begab sich aufgrund der positiven Bevölkerungsentwicklung eine Rekordzahl von 2'563'052 Wahlberechtigten an die Urne. Die durchschnittliche Wahlbeteiligung bei den zweiten Wahlgängen für den Ständerat lag bei 41.7%. Bei insgesamt zwölf zusätzlichen Durchgängen – 2011 waren es noch 13 – ging das Interesse somit leicht zurück (2011: 43.8%). Dies, obwohl bei den letzten Wahlen noch zwei Umgänge stille Bestätigungen waren, während dies heuer nirgendwo mehr der Fall war. Faktisch eine Ausnahme bildete einzig das Berner Ständeratsrennen, wo Aussenseiter Bruno Moser auf umstrittene Weise eine «echte» stille Wahl verhinderte.

Der Frauenanteil im neu gewählten Nationalrat erreichte mit 32 Prozent einen neuen Höchstwert. Im Vergleich zu 2011 (29%) bedeutet dies einen Zuwachs von 6 Mandaten. Mit 64 Vertreterinnen ist somit beinahe ein Drittel des Nationalrates in weiblicher Hand. Im Ständerat nahm der Frauenanteil jedoch erneut ab und betrug nur noch 15.2 Prozent (2011: 19.5%). Damit stehen 7 Ständerätinnen 39 Ständeräten gegenüber. Seit 2003 (23.9%) hatte sich die Frauenvertretung in der kleinen Kammer stets verringert und lag 2015 wieder unter dem Wert von 1995 (17.4%). Im gesamten Bundesparlament stieg der Anteil aber auf rekordhohe 28.9 Prozent (2011: 27.2%), was bedeutet, dass neu 71 der total 246 Parlamentsmandate von Frauen besetzt wurden.

Bei den Ständeratswahlen 2015 fanden in zwölf Kantonen zweite Durchgänge statt. Dies bedeutete einen leichten Rückgang gegenüber 2011, als rekordhohe 13 zusätzliche Wahlgänge vonnöten waren. Nach Eintreffen der letzten Resultate aus den Kantonen Aargau und Zürich war klar, dass sich im Grossen und Ganzen wenig an der Zusammensetzung des «Stöckli» geändert hatte. Die FDP durfte sich dennoch aufgrund zweier Sitzgewinne als Wahlsiegerin feiern lassen. Mit 13 Mandaten schlossen die Freisinnigen somit als neue Spitzenreiterin zur CVP auf, welche ihrerseits ihre Sitze halten konnte. Die SP legte nach ihrem starken Zuwachs von 2011 nochmals um einen Sitz auf 12 zu. Gleichzeitig verloren die Grünen mit der Abwahl des Waadtländers Luc Recordon eines ihrer beiden Mandate. Die SVP setzte nach ihrem gescheiterten «Sturm aufs Stöckli» bei den letzten Wahlen explizit auf – aus ihrer Sicht – mehrheitsfähige Kandidatinnen und Kantidaten. Der Volkspartei gelang es aber lediglich ihre bisherigen fünf Sitze zu verteidigen. Die BDP sicherte ihr Berner Mandat mit Ständerat Werner Luginbühl erfolgreich. Von Erfolg konnte hingegen bei den Grünliberalen keine Rede sein: Sie konnten ihre zwei Mandate in Zürich (Verena Diener) bzw. Uri (Markus Stadler) nicht verteidigen. Als Verliererin der Wahlen blieb der GLP somit der Einzug in die kleine Kammer verwehrt. Der einzige Parteilose im Ständerat ist weiterhin der Schaffhauser Ständerat und Vater der Abzocker-Initiative, Thomas Minder.

Rücktritte Eidgenössische Wahlen 2015

Anlässlich der eidgenössischen Wahlen traten 26 Nationalrätinnen und Nationalräte und 11 Ständerätinnen und Ständeräte nicht mehr an. Die Zahl verringerte sich damit im Vergleich zu 2011, als im Nationalrat 38 und im Ständerat 12 Rücktritte zu verzeichnen waren. In der grossen Kammer musste die SVP die meisten Nachfolger finden, da sich neun ihrer Vertreterinnen und Vertreter nicht mehr zur Wahl stellten. Bei der SP waren es fünf, bei der FDP und den Grünen vier und bei der CVP drei Nationalratsmitglieder, die ersetzt werden mussten. Von der BDP legte nur der Bündner Nationalrat Hansjörg Hassler sein Amt nieder, während bei der GLP alle Bisherigen erneut kandidierten. In der kleinen Kammer musste die CVP vier und die FDP fünf Abgänge verkraften. Bei den Christdemokraten betraf dies die Ständeräte Peter Bieri (Zug), René Imoberdorf (Wallis), Paul Niederberger (Nidwalden) und Urs Schwaller (Freiburg); bei den Freisinnigen Hans Altherr (Appenzell Ausserrhoden), Christine Egerszegi (Aargau), Felix Gutzwiller (Zürich), Hans Hess (Obwalden) und Georges Theiler (Luzern). Die Grünliberalen waren mit der schwierigen Situation konfrontiert, dass ihre einzigen beiden Ständeratsmitglieder – Verena Diener (Zürich) und Markus Stadler (Uri) – gleich beide den Rücktritt bekanntgaben.