Eine wesentlich härtere wettbewerbspolitische Gangart wird für gewisse Teilmärkte von der im Berichtsjahr eingereichten «Konsumentenschutz-Initiative» verlangt. Dieses im Alleingang vom Lebensmitteldiscountgeschäft Denner AG lancierte und innert Rekordzeit zustandegekommene Volksbegehren verlangt nichts weniger als ein Verbot sämtlicher kartellistischer Praktiken und gesetzlicher Mindestpreisvorschriften im Bereich des Handels mit Lebensmitteln und anderen Konsumgütern. Der Auslöser für diese Aktion war eingestandenermassen die Verärgerung von Denner über den Bundesgerichtsentscheid (BGer), die Preisbindung im Tabakwarenhandel als zulässig zu erklären. Dass sich die kleingewerblichen Detaillisten von dieser Initiative des mit wesentlich günstigeren Kostenstrukturen arbeitenden Discounters bedroht fühlen, liegt auf der Hand. Aber auch die Konsumentenorganisationen konnten sich bisher für diesen radikalen Vorstoss nicht erwärmen.
Dossier: Kartellgesetz- Schlagworte
- Datum
- 21. August 1984
- Prozesstyp
- Volksinitiative
- Quellen
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- BBl, 1984, I, S. 22 f.
- BBl, 1984, II, S. 1287 ff.
- Presse vom 24.1.84; Blick, 26.1.84; TA, 3.2., 17.2. und 22.3.84; Schweiz. Detaillisten-Zeitung, 24.5.84.
- Veröffentlichungen der schweizerischen Kartellkommission, 19/1984, S. 53 ff.
von Hans Hirter
Aktualisiert am 18.07.2025
Aktualisiert am 18.07.2025