Mittels zweier identischer Motionen forderten Jaqueline de Quattro (fdp, VD) und Vincent Maitre (mitte, GE) ein Verbot von Interbankenentgelten bei Zahlungen mit Debitkarten. Wie Maitre in der Frühlingssession 2024 erklärte, seien mit dem Verschwinden von Maestro-Karten und der Einführung der neuen Mastercard- und Visa-Debitkarten zusätzliche Gebühren aufgekommen. Diese Gebühren werden eigentlich von der ausstellenden Bank an die Herausgebenden der Karten erhoben, werden letztendlich aber an die Händlerinnen und Händler sowie an die Verbrauchenden weitergegeben. Zwar seien diese Interbankenentgelte von der WEKO bei der Einführung genehmigt worden, allerdings nur bis die neuen Karten einen Marktanteil von 15 Prozent erreichten. Obschon diese Grenze nun weitgehend erreicht worden sei, erhöben Visa und Mastercard die Gebühren noch immer. Im Februar 2024 habe die WEKO sodann eine Untersuchung eingeleitet, was der Motionär als Beweis dafür deutete, dass in diesem Bereich ein Problem vorliege. Die ablehnende Haltung des Bundesrats gegenüber den beiden Motionen wurde anschliessend von Wirtschaftsminister Guy Parmelin begründet. Der Bundesrat vertrete die Ansicht, dass die bestehenden Bestimmungen des Wettbewerbsrechts ausreichten, um potenziell missbräuchliche Interbankentgelte zu bekämpfen. Die Umsetzung der entsprechenden Bestimmungen liege nicht zuletzt in der Zuständigkeit der WEKO, die bereits interveniert habe, weshalb er hier keinen Handlungsbedarf sehe. Entgegen dem bundesrätlichen Antrag auf Ablehnung stimmte der Nationalrat den beiden Motionen in der Frühlingssession 2024 mit 125 zu 60 Stimmen bei 7 Enthaltungen zu. Während die Motionen zwar in allen Fraktionen auf Zustimmung stiessen, lehnten sie Teile der Fraktionen der FDP, der SVP und der GLP ab.