Der Bundesrat eröffnete das Vernehmlassungsverfahren zum Vorentwurf für ein Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB), welches verhindern soll, dass Landwirtschaftsbetriebe weiterhin zweckentfremdet, zerstückelt und zu übersetzten Preisen von Spekulanten und Kapitalanlegern erworben werden. Kernpunkt des Entwurfs ist die Bestimmung, dass grundsätzlich nur noch Selbstbewirtschafter ein landwirtschaftliches Gewerbe oder Grundstück erwerben können – und zwar zu einem tragbaren Preis; dazu werden Höchstpreisvorschriften sowie bundesrechtliche Bewilligungsverfahren für den Erwerb vorgeschlagen. Positiv überrascht über diesen Vorschlag zeigten sich die Initianten der «Stadt-Land-Initiative gegen die Bodenspekulation»; sie waren jedoch nicht bereit, ihr Begehren zurückzuziehen, da einerseits im Entwurf wichtige Bereiche wie das Mietwesen fehlen und andrerseits damit gerechnet werden muss, dass die Vorlage im Vernehmlassungsverfahren und in den parlamentarischen Verhandlungen noch abgeändert wird. Vergleiche auch die von 86 Nationalräten mitunterzeichnete Motion Ruffy (sp, VD; Mo. 86.938) für die Schaffung einer Bodenstatistik.
- Schlagworte
- Datum
- 8. Dezember 1986
- Prozesstyp
- Verwaltungsakt
- Akteure
- Quellen
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- BfS (1986). Eidgenössische Betriebszählung 1985, Band 5, Kulturland nach Gemeinden.
- Blätter für ein neues Bodenrecht, 1986, Nr. 29, S. 19 ff.
- Blätter für ein neues Bodenrecht, 1986, Nr. 30, S. 2 ff.
- NZZ, 10.4.86; BZ, 20.5.86; Presse vom 22.5.86; LID, 23.5.86; SGT, 24.7. und 16.8.86; Wf, 6.10. und 8.12.86.
- Plädoyer, 4/1986, Nr. 4.
- Redressement national, 1985, Bodenrecht in Bewegung.
- Tschäni (1986). Wem gehört die Schweiz? Unser Eigentums- und Bodenrecht auf dem Weg zum Feudalsystem.
- Verhandl. B.vers., 1986, III/IV, S. 92 f.
- Wirtschaft und Recht, 38/1986, S. 301 ff.
von Werner Seitz
Aktualisiert am 29.08.2025
Aktualisiert am 29.08.2025