Das Jahr 2025 verlief für die SP an den Wahlurnen weitgehend erfolgreich: Sie verlor zwar ihren Schaffhauser Ständeratssitz, konnte aber in allen vier kantonalen Parlamentswahlen Sitzgewinne feiern (SO +1, VS +4, NE +6, JU +3). In Solothurn und Jura errang die SP je ein zusätzliches Regierungsmandat; in der jurassischen Kantonsregierung verfügt sie damit neu sogar über eine absolute Mehrheit. In der Presse wurden die Wahlerfolge vor allem damit erklärt, dass sich der Fokus der Partei auf soziale Themen wie Krankenkassenprämien, Kaufkraft und Mieten schon seit einiger Zeit bewähre. Als weitere Erfolgsfaktoren für die SP wurden ihre Kampagnenfähigkeit genannt und ihre Reputation als Gegenpol zur ihrerseits erstarkenden SVP. Wenig erfolgreich war die SP 2025 hingegen bei den Volksabstimmungen. Die Abschaffung des Eigenmietwerts kratzte am Nimbus der SP als Vetomacht bei Steuersenkungen, und die Juso-Initiative «für eine Zukunft» scheiterte deutlicher als gemeinhin erwartet.

Inhaltliche Themensetzungen nahm die SP mit der Lancierung der Krankenkassen-«Prämien-Rabatt-Initiative» vor, welche einkommensabhängige Krankenkassenprämien fordert. Zudem kündigte die Partei eine Volksinitiative an, mit der der Bund zu stärkeren Massnahmen gegen Femizide verpflichtet werden soll. Auch mit sicherheits- und aussenpolitischen Themen zog die SP 2025 mediale Aufmerksamkeit auf sich: Parteiintern wurden Stimmen laut, die das Ziel der Armeeabschaffung aus dem Parteiprogramm streichen wollen, und die Parteispitze zeigte sich offen für Schweizer Friedenstruppen in der Ukraine. Zusammen mit den Grünen will die SP die Beschaffung der F-35-Kampfjets aus den USA stoppen; aus der Parteispitze wurde stattdessen die Idee einer gemeinsamen Luftverteidigung mit Österreich geäussert. Sowohl parteiintern als auch in den Medien viel zu reden gab die Positionierung der Partei zum Krieg in Gaza: Während von einer Seite Vorwürfe geäussert wurden, Teile der SP folgten antisemitischen Positionen und die Partei habe sich nach einer eskalierten Pro-Palästina-Demonstration im Oktober nicht genügend klar distanziert, forderte die andere Seite einen entschlosseneren Einsatz gegen den ihrer Ansicht nach stattfindenden Genozid an den Palästinenserinnen und Palästinensern. Europapolitisch bezog die SP im Gleichschritt mit den Gewerkschaften letztlich klar Position für die Bilateralen III, mit der Bedingung, dass das Parlament das Lohnschutzpaket nicht mehr aufschnüre. In der Bankenpolitik forderte die SP unter anderem eine Abgeltung der impliziten Staatsgarantie durch Grossbanken, strengere Eigenkapitalvorschriften und – vergeblich – ein Verbot für Spenden von systemrelevanten Banken an Parteien.

An parteiinternen Entwicklungen ist zu vermerken, dass Co-Präsidentin Mattea Meyer Ende Jahr wegen Erschöpfung eine Auszeit nehmen musste. Viel Aufmerksamkeit erhielt in der Presse die Nomination der SP-Kandidaturen für die Zürcher Stadtrats- und Stadtpräsidiumswahlen 2026; letztlich entschied sich die Mehrheit der Parteidelegierten für arrivierte Parteipolitikerinnen und -politiker und nicht für eine Kandidatin mit Migrationshintergrund, was der Partei von manchen Stimmen als verpasster Tatbeweis für eine diversitätsfreundliche Politik ausgelegt wurde.