Das zweite von der OECD lancierte und international durchgeführte Forschungsprojekt PISA 2000 förderte Zahlen zutage, die im Berichtsjahr für grossen Wirbel sorgten: Jeder fünfte Jugendliche in der Schweiz zeigt sich gemäss der Studie am Ende der obligatorischen Schulzeit höchstens imstande, einfache Texte zu verstehen; einem Drittel dieser Schülerinnen und Schüler geht sogar die elementare Lesefähigkeit ab. Dabei sind insbesondere Kinder von zugewanderten oder bildungsfernen Eltern betroffen. Nur durchschnittliche Fähigkeiten zeigen die Schweizer Kinder in den Naturwissenschaften, während sie im Mathematikwissen überdurchschnittliche Leistungen erbringen. Als das Ergebnis der Studie reihum als nationale Katastrophe betitelt und die Frage aufgeworfen wurde, ob es sich bei den Schweizer Kindern um «Trottel-Schüler» handle, wehrte Beat Zemp, Zentralpräsident des Lehrerverbandes LCH, ab. PISA 2000 stehe nicht für das «Grounding des Bildungssystems», denn die Zahlen spiegelten im internationalen Vergleich den Durchschnitt. Die Schule müsse von Sparmassnahmen verschont bleiben und mehr Handlungsspielraum erhalten; sie sei jedoch nicht fähig, soziale Chancenungleichheit aufzuheben – höchstens etwas zu vermindern.
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- 16. Dezember 2001
- Prozesstyp
- Studien / Statistiken
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- Presse vom 05.12. und 08.12.01; Ww, 6.12.01; SGT, 14.12.01; SoZ, 16.12.01.
von Elisabeth Ehrensperger
Aktualisiert am 12.02.2025
Aktualisiert am 12.02.2025