Bei den Gesamterneuerungswahlen in fünf Kantonen (AI, GE, NE, SO, VS) kam es parteipolitisch in Genf, Neuenburg und Solothurn zu Sitzverschiebungen: Die beiden französischsprachigen Kantone erhielten eine mehrheitlich grün-rote Regierung. In Genf gelang es David Hiler, für die Grünen auf Kosten der Liberalen Micheline Spoerri ein zweites Regierungsmandat zu erringen, während die Freisinnigen nach dem Rücktritt des Christlichdemokraten Carlo Lamprecht mit François Longchamp nach vier Jahren wieder in der Exekutive vertreten sind. Ebenfalls erfolgreich waren die Grünen in Neuenburg, wo Fernand Cuche den Platz des zurückgetretenen Liberalen Pierre Hirschy eroberte. In Solothurn hingegen wurde der Sozialdemokrat Roberto Zanetti nach nur zwei Amtsjahren abgewählt. Er musste sich seinem Herausforderer in den Regierungsratswahlen 2003, dem Christlichdemokraten Klaus Fischer, geschlagen geben. In Appenzell Innerrhoden und im Wallis konnte die CVP ihre Sitze problemlos halten.
Auch in den Ersatzwahlen waren die Christlichdemokraten erfolgreich: In Zürich gelang es Hans Hollenstein (cvp), den Sitz des zurückgetretenen SVP-Vertreters Christian Huber zu erobern, und in Nidwalden traten für die Neubesetzung eines Regierungsamtes zwei CVP-Kandidaten gegeneinander an. In Luzern hingegen zog mit Daniel Bühlmann erstmals ein SVP-Politiker in die Regierung ein, nachdem die CVP nach dem Rücktritt von Kurt Meyer freiwillig auf ihren dritten Sitz verzichtet hatte. In Appenzell Ausserrhoden setzte sich die Freisinnige Marianne Koller als Nachfolgerin für den in den Ständerat gewählten Hans Altherr (fdp) gegen ihre sozialdemokratische Konkurrentin durch.
Nach den fünf Gesamterneuerungswahlen sind drei Frauen weniger in den Regierungen vertreten: Zwar folgte in Solothurn Esther Gassler (fdp) auf Ruth Gisi (fdp). In Neuenburg hingegen übernahm Jean Studer (sp) das Mandat von Monika Dusong (sp), und in Genf nimmt keine einzige Frau mehr Einsitz in der Exekutive: Mark Muller (lp) ersetzte Martine Brunschwig Graf (lp), und Micheline Spoerri (lp) wurde nicht im Amt bestätigt. Gesamtschweizerisch belegten die Frauen Ende 2005 36 von 158 Regierungssitzen (22,8%; 2004: 23,4%). Gemessen am Gesamttotal ihrer Regierungssitze (31) stellen die Sozialdemokraten mit 13 Exekutivmitgliedern den höchsten Frauenanteil (41,9%), gefolgt von der FDP mit 29,5% (13 von 44 Regierungsmitgliedern), den Liberalen mit 25% (1 von 4 Mandaten), der SVP mit 21,1% (4 von 19 Sitzen) und den Grünen mit 14,3% (1 von 7 Mandaten). Bei den Bundesratsparteien ist der Frauenanteil bei der CVP mit 8,9% (4 von 45 Sitzen) am kleinsten. Von einem reinen Männergremium regiert werden sechs Kantone (AG, AI, GE, SZ, TG, VS).